Fahrzeug der FFW soll flexibel sein
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Dienstag, 12. März 2019
Die Sturmböen am Wochenende haben gezeigt, dass die Feuerwehren möglichst multifunktional bleiben müssen. Das wird für das neue Fahrzeug berücksichtigt.
Ein sehr gepflegtes Feuerwehrauto hält gut und gerne 32 Jahre, meinte Kreisbrandrat Oliver Flake. Das Hiltpoltsteiner Feuerwehrauto ist 40 Jahre alt. Doch der Tüv steht an und wird die Plakette wohl nicht mehr erteilen. Doch welches Auto sollen die Ehrenamtlichen als Ersatz erhalten und was wird das Auto der Gemeinde bringen?
Aufschlussreiche Antworten dazu erläuterte der Kreisbrandrat in den jüngsten Sitzung den Gemeinderäten. Flake befürwortet eine Ersatzbeschaffung, schon weil die Hiltpoltsteiner Wehr die größte aller Gemeindeteile ist und auch Atemschutzträger hat. Ein Löschgruppenfahrzeug 8/6 soll deshalb her, ein Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik. Für die Beladung müsse kaum mit Zusatzkosten gerechnet werden, könne doch vieles aus dem Bestand übernommen werden.
Variabilität ist Trumpf
Die Sturmböen am Wochenende zeigten deutlich, dass sich die Wehren variabler aufstellen müssen. Mit dem genannten Fahrzeug wäre die Wehr flexibler. Rollwagen, die mit notwendigem Material befüllt werden, können anhand einer Ladeboardwand in das Fahrzeug gebracht werden. Mit einer Schlauchkomponente anzufangen, riet der Kreisbrandmeister.
Das begrüßte auch Bürgermeisterin Gisela Schulze-Bauer. Die Wege von den Hydranten zu abgelegenen Anwesen seien oft lang. Mit dem neuen Fahrzeug könnte der Schlauch beim Fahren abgerollt werden. "Das fand ich charmant", so Schulze-Bauer. Denn je nach Anforderung können die Materialkörbe gefüllt werden.
"Der Nutzen für die Gemeinde ist so am größten", betonte Flake, der sich als Gegner der Spezialisierung bezeichnete und in der Ersatzbeschaffung eine Verbesserung der Multifunktionalität sieht. Im Landkreis haben demnach schon mehrere Wehren dieses Fahrzeug, das mit 42 000 Euro bezuschusst würde. Bei einer interkommunalen Beschaffung, wobei diese Zusammenarbeit nicht zwingend mit einer Kreisgemeinde sein müsse, dürfe die Kommune mit weiteren zehn Prozent Förderung rechnen, was unterm Strich dann 46 200 Euro Fördergelder entsprechen. Dem gegenüber steht der Anschaffungspreis in Höhe von 100 000 bis 120 000 Euro.
Kein Sonderführerschein nötig
Bejahen konnte Kreisbrandrat Flake auch Georg Deinhardts (FW) Frage nach dem zulässigen Gesamtgewicht. "Es bleibt ein 7,5-Tonner", erklärte Flake, so dass keine Mehrkosten für einen Sonderführerschein anfallen. Im Haushalt hat die Gemeinde den Eigenanteil mit 72 000 Euro für das neue Feuerwehrauto bereits eingeplant.
Die Sanierung der Turnhalle und der Grundschule sind mit drei Millionen Euro ein weiterer großer Posten im Haushalt, der jedoch ebenfalls bezuschusst wird. Auch für das Containerausweichquartier ist finanziell gesorgt worden und der Erweiterungsbau für die Kinderkrippe wurde berücksichtigt. 133 400 Euro erhält die Gemeinde vom Freistaat zur freien Verfügung. Mit den vorhandenen Rücklagen braucht Hiltpoltstein keinen Kredit aufnehmen. Erst fürs nächste Jahr sind aufgrund der Schulsanierung 365 200 Euro Kreditaufnahme vorgesehen. 461 600 Euro können dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.