Die Gastronomin Kathrin Grüner bringt Urban Jungle-Atmosphäre in die Forchheimer Innenstadt.
Gelernt hat Kathrin Grüner ihr Handwerk im Berliner Adlon. Und seit Jahren schon sammelt die Hotelfachfrau Ideen für ihren Traum, den sie nun ab Montag verwirklichen wird: Kathrin Grüner, die von ihren Freunden Lübbi gerufen wird, eröffnet das Lübbis in der Apothekenstraße.
Die 37-Jährige ist, wie sie sagt, "im Laufstall im Hotel aufgewachsen". Ihr Großvater hat zwei Hotels gebaut, die Eltern betrieben das Hotel Grüner in Obertrubach. Nach ihren Wanderjahren in Berlin und in Heiligendamm an der Ostsee kehrte Kathrin Grüner 2007 nach
Forchheim zurück. Bis vor kurzem war sie Hotel-Direktorin in Weisendorf.
Auf der Visitenkarte von Kathrin Grüner steht: "Lübbis Essen & Trinken". Ihr Spitzname stamme aus der Schulzeit, verrät die 37-Jährige. Weil es in ihrer Generation viele Kathrins gebe, hätten ihre Freundinnen sie Lübbi genannt - "nach einer Comic-Figur".
Am 4. August legt Lübbi los. Mit einem Pre-Opening für geladene Gäste. Offizielle Eröffnung ist zwei Tage später. "Ich wollte mich nicht in eine Nische setzen", sagt Kathrin Grüner. Daher sei das Lübbis weder Restaurant noch Bar - sondern beides zugleich. "Leichte internationale Küche im normalen Preissegment" soll die Forchheimer gewinnen. "Aber auch für einen Absacker können die Leute kommen, das Lübbis ist offen für alle", sagt die Gastronomin. Außer sonntags wird täglich von 10 bis 14 und von 17 bis 23 Uhr geöffnet sein.
Bis zu 100 Gäste finden hier Platz. Seit Wochen drücken Passanten ihre Nase an die Scheibe. "Wir kriegen bereits großes Feedback", sagt Kathrin Grüner. Erste Buchungen für Veranstaltungen gebe es auch schon. Bei der Einrichtung hat sich die Hotelfachfrau von Orten in Berlin Mitte und am Prenzlauer Berg inspirieren lassen. "Urban Jungle" nennt sich der Stil. Tiefgrüne, großblättrige Pflanzen zieren die Tapete. Ananas-Motive tauchen an verschiedenen Stellen des Raumes auf. "Das Florale ist hipp", schwärmt Kathrin Grüner.
Dass ihre beiden Vorgänger seit 2014 innerhalb kurzer Zeit das Restaurant in der Apothekenstraße wieder geschlossen haben, darüber macht sich Kathrin Grüner keine großen Gedanken: "Man kann bei niemanden reinschauen." Sie setze auf die "Chance, nicht mit den Vorgängern verglichen zu werden". Daher habe sie den Laden seit Januar "komplett leer gemacht" und neu eingerichtet. Über die Investitionen und die Pacht spricht Kathrin Grüner nicht. Sie könne nur sagen, dass sie "einen Businessplan habe, der zumindest theoretisch aufgeht". Teil des Planes: "Mama kocht" (mit Unterstützung) und "Papa hilft beim Management".
Straße mit Charme
Das Forchheimer Publikum, aber auch Gäste von auswärts "für den Charme der Apothekenstraße begeistern", das ist nicht nur Kathrin Grüners Ziel. Ihr Gastronomie-Kollege Andreas Hügel, der schräg gegenüber das Hauscafé betreibt, sagt über die Neueröffnung: "Das ist ein Gewinn für die Straße." An manchen Abenden sei sie bereits richtig voll. "Das spricht sich rum. Die ganze Ecke entwickelt sich toll", freut sich Andreas Hügel. Die Achse der Apothekenstraße reiche bis in die Hornschuchallee, wo Feinkost Karnbaum mittlerweile ja auch am Freitagabend offen habe. "Unsere Idee ist es", betont Kathrin Gügel, "die hübsche Straße zu einem Hotspot zu machen." Sie habe sich mit Andreas Hügel abgesprochen, um Synergien zu nutzen. "Das Potenzial in der Apothekenstraße ist hoch und es ist für jeden ein Stück vom Kuchen da."