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Erster Basar für Schulkinder und Jugendliche in Forchheim lockt viele an


Autor: Sonja Lengenfelder

Forchheim, Sonntag, 02. Februar 2014

Zum ersten Mal fand im Familienzentrum St. Johannis in Forchheim ein Basar speziell für Schulkinder und Jugendliche statt. Der Bedarf scheint da zu sein, denn das Interesse ist groß.
Das Organisationsteam hat mit Bon-Einsammeln und Kassieren zu tun. Fotos: Sonja Lengenfelder


Wer kennt das nicht: Eine Mutter meint es gut und kauft ihrer 14-jährigen Tochter ein Kleidungsstück. Im Nachhinein entpuppt sich das aber häufig als totaler Fehlkauf, da die Geschmäcker von Mutter und Tochter weit auseinandergehen. Anstatt die ungeliebten Klamotten im Schrank verstauben zu lassen, konnten diese und viele weitere Utensilien am Wochenende auf einem besonderen Basar im Familienzentrum St. Johannis in Forchheim zum Verkauf angeboten werden.
Der Andrang ist riesig, zahlreiche Jugendliche und Eltern mit Kindern stöbern in den Auslagen. An den beiden Kassen bilden sich lange Schlangen. Für kleines Geld können schöne Sachen in gutem Zustand mit nach Hause genommen werden. Das Team des Familienzentrums hat die Waren im Vorfeld aussortiert.

"In dieser Form gibt es das im Landkreis Forchheim nicht", erklärt Susanne Weidt das große Interesse. Während andere Basare vor allem auf die Bedürfnisse von Kleinkindern eingehen, hat sie einen Basar erstmals speziell für Schulkinder und Jugendliche organisiert. Sonja Flake sucht zusammen mit ihrer Tochter Klara (8 Jahre) nach neuen Schuhen. Die Auswahl ist groß. Da fällt die Wahl schwer. "Ich finde es gut, dass bei diesem Basar auch große Größen angeboten werden", sagt Sonja Flake. Sie hat auch schon zwei Jacken, einen Pullover und ein Kleid für ihre Kinder entdeckt. Klara hat sich ein Spiel für ihren Nintendo DS ausgesucht. Nur fünf Euro kostet das.

Ein paar Ecken weiter stöbert Amy (9 Jahre) bei den Taschen. "Ich möchte diese Tasche", sagt sie zu ihrer Mutter Heike Schwall und deutet darauf. Beide finden es gut, dass viel Auswahl angeboten wird.
Weidt freut sich über die große Nachfrage, doch überrascht ist sie darüber nicht. Schon bei der Ausgabe der Etiketten für die Waren sei das abzusehen gewesen.
Insgesamt 3000 Kleidungsstücke und 2000 Teile Zubehör wurden zum Verkauf angeboten. Nicht nur Mode und Schuhe können im Familienzentrum erstanden werden, sondern auch Skihelme, Bücher, Videospiele, Schmuck, Faschingskostüme, Konfirmations- und Kommunionkleidung.


Video und DVD sind gefragt


Besonders gefragt sind T-Shirts, Schuhe, Inlineskates, Videospiele und DVDs. Auch Kleidung, die für den Übergang geeignet ist, findet viele Interessenten. Was nicht so gut angenommen wird, sind Wintersachen. "Das muss am milden Winter liegen", überlegt Weidt.
Mädchen- und Jungensachen sind getrennt voneinander aufgebaut. Die Kleidungsstücke hängen auf Bügeln, was die Durchsicht ungemein erleichtert. Die Basar-Besucher kommen aus allen sozialen Schichten. "Auch sozial Schwächere sollen Gelegenheit haben, gute Qualität zu günstigen Preisen zu kaufen", meint Weidt, "wir wollten eine Plattform schaffen, um die Waren neutral anbieten zu können." Niemand weiß, von wem die Waren aus zweiter Hand stammen. Sie werden anonym durch das Team des Familienzentrums verkauft.
20 Prozent des Erlöses kommt dem Familienzentrum zugute und wird etwa für die Jugendarbeit verwendet. Alles, was am Basar keinen Käufer gefunden hat, geht dagegen an die ursprünglichen Besitzer zurück. Wer will, kann die Sachen aber auch spenden. "Wir versuchen, ein Netzwerk mit dem Arbeitskreis Asyl aufzubauen", erklärt Weidt, die den Basar in Zukunft gerne jährlich veranstalten würde.