Erntedankfest in Muggendorf lockt Besucher an
Autor: Paul Pöhlmann
Muggendorf, Montag, 03. Oktober 2016
Mehrere tausend Zuschauer kommen zum dreitägigen Erntedank- und Kürbisfest nach Muggendorf.
Der Muggendorfer Erntefestzug bleibt auch im 67. Jahr seines Bestehens ein Publikumsmagnet. Die Straßen des Luftkurortes säumten mehrere tausend Zuschauer, die den vorbeiziehenden Gruppen zuwinkten und applaudierten.
Am Abend beim traditionellen Kürbisfest waren es nicht weniger Gäste. Hier zogen die rund 400 Kinder mit ihren beschnitzten und beleuchteten Kürbissen die Aufmerksamkeit der Festbesucher auf sich.
Das dreitägige Erntedank-und Kürbisfest begann am Freitag mit einem großen Unterhaltungsabend mit der Gruppe "Lipstick". Der Samstag gehörte traditionsgemäß den Trachtlern sowie der Blasmusik. Der Trachtenverein "D' Wiesenttaler"mit den Wiesenttaler Musikanten sowie den beiden Patenvereinen aus Pegnitz sorgten mit ihren Tänzen für ein einstündiges, ansprechendes Programm. Durch den Abend führte Johannes Distler. Danach brachten die "Stadelhofener" mit ihrer großen Blasmusikshow das gut gefüllte Zelt in Stimmung.
Gottesdienst zum Erntedank
Der Festsonntag begann mit dem Erntedank-Gottesdienst in den beiden Muggendorfer Kirchen. Diakon Uwe Manert erinnerte an das Bibelwort: "Wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen." Am Nachmittag bewegte sich der große Erntefestzug mit über 50 Gruppen durch den Luftkurort. Dabei waren Königinnen, Weinprinzessinnen, die Schul- und Kindergartenkinder, Trachtenvereine, Wagen mit bäuerlichen Motiven sowie Früchten des Feldes und des Gartens, Schützenvereine, Fahnenabordnungen, Leute in Barock-Kleidung sowie Traktoren aus den Anfängen der Motorisierung der Landwirtschaft.
Der annährend kilometerlange Festzug bewegte sich zum Takt von fünf Musikkapellen. Im Festzelt angekommen hatte der Bayerische Bauernverband (BBV) seinen großen Auftritt. Der Festnachmittag stand im Zeichen des Kreiserntedankfestes des BBV. Wiesenttals Bürgermeister Helmut Taut (FW) dankte den Festzug-Teilnehmern, die keine Mühe scheuten, Brauchtum und bäuerliches Leben den Gästen zu vermitteln.
Der BBV-Bezirkspräsident und Forchheimer Kreis-Obmann Hermann Greif griff die Sorgen und Nöte der Bauern auf. Beinahe bei allen Produktionszweigen machten heuer niedrige Erzeugerpreise den Landwirten und Obstbauern finanziell stark zu schaffen. "Milch- und Schweinepreise liegen am Boden. Auch die Getreidepreise sind auf einem sehr niedrigen Niveau", klagte Greif. Weltrekordernten und das Russland-Embargo hätten das Ihre dazugetan. Eine Folge sei, dass viele kleine Bauern die Tierhaltung aufgaben.
Die Festrede hielt Monika Hohlmeier (CSU) als Mitglied des Europäischen Parlaments. Den Bauernverbandstag beschloss Kreisbäuerin Rosi Kraus.
Für Wiesenttals Bürgermeister Taut ist das abendliche Kürbisfest ein Alleinstellungsmerkmal. Viele ehemalige Muggendorfer kommen mit ihren Kindern und Enkelkindern zum Kürbisfest in ihre alte Heimat zurück. "Das Erntefeuer ist ein Licht für die Zukunft und gleichzeitig ein Dank für die Dreifaltigkeit", fasste Pater Flavian seine Andacht am lodernden Erntefeuer zusammen.
Nach dem Choral, "Nun danket alle Gott", intoniert vom Muggendorfer Posaunenchor, bewegte sich der Kürbiszug mit über 400 Kindern durch den mit vielen Lichtern illuminierten Luftkurort. Dabei strahlten die Kinder mit ihren beleuchteten Kürbissen buchstäblich um die Wette.
Die Festkapelle am Sonntag waren die "Juramusikanten" aus Hohenmirsberg. Ein großes Feuerwerk vor dem Rathaus beschloss das Fest.