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Entwurf für den Kita-Anbau in Egloffstein sorgt für Unmut


Autor: Reinhard Löwisch

Egloffstein, Mittwoch, 07. November 2018

Die Kindertagesstätte Elmar muss erweitert werden. Mehrere Varianten gingen dafür ins Rennen. Eine davon stieß den Gemeinderäten besonders sauer auf.
Der dritte Entwurf des Architektn Ulrich Manz für die Erweiterung der Kita Elmar in Egloffstein bezeichneten viele Marktgemeinderäte als "Nikolaushaus" und "Praktikantenarbeit" mit der man nicht arbeiten könne. Foto: privat


Kontrovers ging es in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung zu, als es um den Tagesordnungspunkt Erweiterung der Kindertagesstätte ging. Eine Mehrheit der Gemeinderäte empfand das, was Architekt Ulrich Manz als dritten Entwurf nachgeliefert hat, als "Praktikantenarbeit" mit der man nicht arbeiten könne.

Manche Räte, darunter Achim Wirth, vermuteten, dass damit schon von vorneherein ein zusätzlicher Entwurf madig gemacht werden soll, um eine der anderen beiden Varianten zu bevorzugen.

Weil Architekt Ulrich Manz aus Bamberg den 1995 durchgeführten Wettbewerb um den Bau des damaligen Kindergartens gewann, wurde er von der Gemeindeverwaltung wieder gebeten, zwei Entwürfe zur Erweiterung der Kita vorzulegen.

Im Juni war es soweit und er stellte seine Entwürfe, die sich stark an die Bauweise des bisherigen Gebäudes anlehnten, den Räten vor. Dort wollte man jedoch eine zusätzliche Variante sehen, die aus einem etwas versetzten Neubau in "konventioneller Bauweise" besteht und mit einem Gang zum bisherigen Gebäude verbunden wäre.

Bild ohne Erläuterungen

Daraufhin stellte Manz ein Bild vor, in dem ein "Nikolaushaus", wie es von den Räten genannt wurde, neben den bisherigen Kita-Bau ohne weitere Erläuterungen und Planungen projeziert wurde. Das war auch nicht vereinbart, verteidigte erster Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) den Architekten. Die Kita-Mitarbeiter, damals wie heute, lehnten diese Bauweise ab, weil sie zu längeren Wegen zwischen den Kita-Gebäuden führe und die beiden Baue nicht als Einheit behandelt werden können.

Der anwesende Architekt Franz Ullrich, der wegen eines ISEK-Verfahrens an der Sitzung teilnahm, meinte, dass nicht die Bauweise entscheidend sei, sondern die Frage, ob das Gebäude den erwarteten Nutzen erfüllt, und ob noch genügend Freifläche für die Kinder zur Verfügung stehe.

Eltern bevorzugen Variante zwei

Der Elternbeirat fand alle Varianten gut. Hauptsache, sie sind barrierefreundlich, also auch für Kinder im Rollstuhl geeignet. Man bevorzuge aber Variante zwei, weil diese sich eng an das bisherige Haupthaus anfüge. Auf kurze Wege zu achten, lag auch hier der Hauptaugenmerk.

Schließlich fand sich ein Kompromiss, der fast alle Gemeinderäte befriedigte. Elke Raschok Falk, Leiterin der Kita Elmar in Egloffstein, plädierte ebenfalls für ein integratives Konzept, das kurze Wege und Übersichtlichkeit gewährt.

Essen wird künftig selbst gekocht

Schließlich geht es in Zukunft auch darum, für bis zu 100 Kinder das Mittagessen selbst herzustellen, was derzeit noch von einem Gasthof geliefert wird. Deshalb kommt der neuen Großraumküche eine zentrale Bedeutung zu, um die herum sich die wichtigen Räume befinden sollten.

Der Marktgemeinderat stimmte dafür, dass die Variante zwei genommen werde, mit einigen Änderungen versehen, so dass man nicht zu sehr in den Hang unterhalb des Parkplatzes bauen muss. Das entschied der Rat gegen die Stimme von Achim Wirth.