Alles andere als eine Bagatelle: In den sechsstelligen Bereich geht nach Auskunft von Rainer Schlemmer von der Bundespolizei in Nürnberg der Gesamtschaden, der am vergangenen Freitagabend durch die Entgleisung der S1 bei der Einfahrt in den Forchheimer Bahnhof entstand.

Ungeklärt ist nach wie vor, warum der Zug aus der Weiche gesprungen ist. Fest stehe, so sagt der Pressesprecher der Polizei, dass ein Teil der Waggons mit einer Achse in die eine Richtung und der andere Zugteil in eine andere Richtung gefahren sei. So etwas könne im Bereich von Weichen vorkommen, erläutert Rainer Schlemmer.

Zum Glück sei die Geschwindigkeit der S-Bahn gering gewesen, so dass der Zug noch im Schotterbett zum Stehen kam. Mit etwa 40 km/h war die Bahn kurz vor der Haltstelle Forchheim unterwegs, als sich der Unfall ereignet hat.

Wie die Weichenstellung normalerweise funktioniert, erklärt der Pressesprecher der Polizei so: "Die Weichen werden durch den Fahrdienstleiter gestellt und verriegelt, erst dann erfolgt das Durchfahrsignal". Dies erfolge mehr oder weniger automatisch. Die Gründe, warum dies am vergangenen Freitag nicht funktioniert habe, seien noch unbekannt.


Langwierige Untersuchungen
Derzeit werde der elektronische Fahrtenschreiber ausgewertet. Ferner würden der Fahrdienstleiter und Lokführer vernommen - beide seien nachdem Unfall unter Schock gestanden. Der Zug, der am Samstag mit einer Hilfslok nach Nürnberg geschleppt worden war, wird derzeit technisch untersucht.

"Bis endgültige Ergebnisse feststehen werden, kann noch bis zu einem halben Jahr vergehen", betont Polizeisprecher Rainer Schlemmer.

Für die Fahrgäste zumindest verlief der Unfall glimpflich. Die meisten Reisenden kamen mit dem Schrecken davon. Nur eine 47-jährige Nürnbergerin wurde nach Polizeiangaben leicht verletzt.