Eisenbahn bringt die Ausflügler in die Fränkische Schweiz
Autor: Reinhard Löwisch
Ebermannstadt, Freitag, 16. August 2019
Die erste Bahnfahrt von Forchheim nach Ebermannstadt erfolgte 1891. Auch Heiligenstadt und Gößweinstein waren für die Gäste per Zug erreichbar. Mit Wirtschaftswunder und VW Käfer begann der Niedergang der Bahnlinien.
Mit dem Ausbau der Eisenbahnstrecken kam der Massentourismus auch in die Fränkische Schweiz. Damit begann eine neue touristische Zeit.
Die erste Bahnfahrt startete am 1. Juni 1891 in Forchheim und endete 15 Kilometer später in Ebermannstadt. Damals wurde dies als großes Ereignis für die Stadt und die Region gefeiert. Man erhoffte sich wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung vom neuen Verkehrsmittel.
Stählerne Konkurrenz
Das Fuhrgewerbe in Ebermannstadt hatte anfangs starke Vorbehalte gegen die stählerne Konkurrenz, musste dann aber bald erkennen, dass für sie ein goldenes Zeitalter anbrach. Denn Ebermannstadt war damals Endstation, und die "Fremden", die weiter in die Fränkische Schweiz reisen wollten, vor allem nach Streitberg und Muggendorf, mussten sich in Ebermannstadt nach einem fahrbaren Untersatz umschauen, wollten sie nicht laufen.
Wenige Jahre später kam in der nördlichen Region der Bau einer Bahnlinie hinzu. Die Strecke Bayreuth - Hollfeld ist am 12. März 1904 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet worden. Anfangs waren nur drei Zugpaare pro Tag unterwegs, später verdoppelte sich die Anzahl.
Der Streckenbau der Gräfenbergbahn von Nürnberg aus begann 1904. Nachdem die Strecke am 1. Mai 1908 bis Eschenau verlängert worden war, bestand Anschluss an die bereits 1886 eröffnete Sekundärbahn Erlangen - Gräfenberg, die legendäre "Seekuh".
Auf der Gräfenbergbahn
Den Verkehr von Eschenau nach Erlangen hat die Bahn 1961 wegen Unrentabilität eingestellt, der Verkehr auf der Gräfenbergbahn lief weiter. Nach Fertigstellung der U-Bahn-Station Nürnberg-Nordostbahnhof wurde das Angebot stark ausgeweitet und die Bahnstrecke 1998 für rund 27 Millionen Euro modernisiert. Sie bringt heute vor allem die Schüler und Brauereiwanderer aus dem Großraum Nürnberg nach Igensdorf, Weißenohe und Gräfenberg.
Nach und nach kamen auch im Wiesenttal weitere Eisenbahnlinien dazu, jene nach Heiligenstadt (über Gasseldorf) folgte 1915.