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Eine Straße in Buckenhofen spaltet sich


Autor: Nikolas Pelke

Buckenhofen, Dienstag, 05. März 2013

Die Stadt handelt schnell, und trotzdem sind nicht alle zufrieden mit ihr und dem neuen Straßennamen.


Eine ganze Straße zieht um, ohne dass die Möbelpacker anrücken müssen. Wie das geht? Ganz einfach: Die Stadt hat einen Teil der Pautzfelder Straße in Bergweiher umbenannt.

Die neuen Straßenschilder sind noch nicht montiert. An den Fassaden kleben noch die alten Hausnummern. Aber der neue Straßenname ist in Buckenhofen schon das Thema beim Nachbarschaftspläuschchen über den Gartenzaun. Besonders in dem Teil der Pautzfelder Straße, der bald Bergweiher heißen wird. "Das ist ein Name: Bergweiher!", sagt Monika Schüler und schüttelt mit dem Kopf.



"Wir brauchen keinen neuen Straßennamen. Wir haben schon mal eine neue Hausnummer gekriegt, weil da vorne alles so wüst durcheinander gebaut worden ist", erzählt Monika Schüler und zeigt zu den Stichstraßen, die auch zur Pautzfelder Straße gehören. Hier haben die Häuser nicht nur Hausnummern, sondern auch Buchstaben. Zum Beispiel gibt es da die kleine Sackgasse in der Pautzfelder mit den Hausnummern 23a bis 23d.

Ein gefährliches Ärgernis
Für Norbert Roski ist das ein Ärgernis. Ein gefährliches noch dazu. Er erinnert sich an einen konkreten Fall, als der Rettungsdienst auf der Suche nach der Hausnummer 23 aus Verzweiflung bei seinem Nachbarn nachfragen musste.

Deshalb hat Roski das Thema bei einer Bürgerversammlung in Buckenhofen im letzten Herbst zur Sprache gebracht. Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) und Bauamtsleiter Gerhard Zedler zeigten Verständnis und versprachen, das Problem schnell zu lösen.

Prompt hat sich der Bauausschuss im November letzten Jahres des Themas angenommen und für die Umbenennung des westlichen Teils der Pautzfelder Straße gestimmt. "Einstimmig", wie Mathilde Hartmann (CSU) betont.

Nicht alle Anwohner haben von der Umbenennungsaktion ihrer Straße erfahren. "Ich wohne seit 40 Jahren in der Pautzfelder Straße. Es gab nie ein Problem unser Haus zu finden", sagt Günther Bär. Außerdem sei es fraglich, ob die Häuser in dem Straßenzug nach der Umbenennung tatsächlich vom Notarzt besser gefunden werden. Die neue Straße sei in keinem eingebauten Navigationssystem verzeichnet.

"Bis aktuelles Kartenmaterial breit gestreut ist, wird es vermutlich einige Jahre dauern", sagt Bär und ärgert sich, dass er demnächst Zeit und Geld investieren muss, um neben den lieben Verwandten auch Banken und Versicherungen von seinem "Umzug" zu unterrichten. Die Stadt verspricht zumindest, dass die Änderungen der Personalausweise umsonst ist.

Wer kommt auf diesen Namen?
Kopfschütteln erntet die Stadt selbst bei der Namenswahl: "Wo ist denn da ein Bergweiher?", fragt Monika Schüler und greift sich an den Kopf: "Wie kann man auf so einen Namen kommen?" Selbst die Anwohner, die eine Straße weiter im Jägersteig wohnen, kennen keinen Bergweiher, sondern nur einen Kühweiher.

"Da sind unsere Kinder im Winter immer Schlittschuh gelaufen", erzählt Hannelore Gumbmann. Alle "Neu-Bergweiherianer" bekommen demnächst übrigens Post von der Stadt. In den nächsten 14 Tagen sollen die Anwohner ihre neue Adresse erfahren.