Druckartikel: Einblicke und Einsichten vor Ort

Einblicke und Einsichten vor Ort


Autor: Pauline Lindner

Forchheim, Freitag, 04. Mai 2018

25 Künstler präsentieren sich und ihre Werke am 12./13. Mai den Besuchern. Die Aktion findet bereits zum zehnten Mal statt.
Wolfram von Bieren (vonlinks), Milada Weber und Erich Müller präsentieren die  Informationsbroschüre  zur Aktion der Künstler aus Stadt und Landkreis.Pauline Lindner


Zum zehnten Mal öffnen sich Künstlerateliers für zwei Tage für Besucher; 25 Künstler aus dem Landkreis machen wieder mit bei der bewährten Aktion zur Förderung der Bildenden Kunst am Wochenende vom 12./13. Mai, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Eine umfangreiche Informationsbroschüre liegt öffentlich aus, auch in den Baumschulen Effeltrichs.

Nur indirekt dabei ist diesmal Reiner Schütz. Er hat das zum ersten Mal farbige Umschlagbild des Informationsheftes gestaltet. Er hat "seinen Platz" zwei Neulingen überlassen: Karin Dörr in Großenbuch (Neunkirchen) war bislang als Kunstlehrerin in Leverkusen und Nürnberg tätig. Ihr Spezialgebiet sind Collagen, in die auch Rost oder Gold eingearbeitet ist. Ursula Frischengruber ist in Boppard geboren und hat heute - nach langem Aufenthalt in Argentinien - ihr Atelier in Bräuningshof. Dort widmet sie sich der Malerei und keramischen Plastiken.


"Ich male auch durch fremde Hand"

Zu den Initiatoren des Offenen-Atelier-Wochenendes gehört Milada Weber aus Wimmelbach. Als sie vor 30 Jahren nach Deutschland kam, erlebte sie Forchheim als nicht-kulturelle Stadt. Das hat sich geändert, weiß Weber und nennt ihre Malschule für Kinder als ihren Beitrag. "Ich male auch durch fremde Hand", bekennt sie, wenn sie ihre Ideen an ihre Schüler weitergibt. Einen bestimmten Stil hat sie nicht entwickelt, denn sie experimentiert gern, um sich selbst immer neu zu erkennen.

Der älteste im Kreis ist mit 79 Jahren der Aussteller ist Erich Müller aus Kirchehrenbach. Aquarelle vor Ort, gleich ob in China oder in der Fränkischen Schweiz, sind sein Markenzeichen. "Was ich erlebe, was ich sehe, will ich den Menschen nahebringe, wie ich es sehe", beschreibt er seine Bildideen. Ein zweite Heimat ist ihm das Fränkische-Schweiz-Museum in Tüchersfeld geworden, für das er zahlreiche Objekte für Ausstellungen geschaffen hat, wie ein Modell der Burg Neideck. Unter "Überschreiten von Grenzen" ordnet er die Aktivitäten für das Museum ein.


Zuerst war der Kulturschock

Wolfram von Bieren betreibt seit vielen Jahren sein Bildhaueratelier in Effeltrich. Dennoch erinnert er sich an einen Kulturschock, als er dorthin zog. Doch bald wurde ihm "die alte Bäuerin" als Mensch, der sich intensiv um etwas kümmert, vertraut, zum Sinnbild wie in dem Relief in der Effeltricher Schule. Bildhauerei braucht den öffentlichen Raum, zum Teil schlicht wegen der Maße.

Als eine Art Gegenpol hat er deshalb in sein Atelier den Glaskünstler Stefan Stangl aus Zwiesel eingeladen. Der ist nicht nur ein Meister im Gießen voluminöser Glasformen, sondern ein Bayerwäldler durch und durch, berichtete von Bieren über seinen Künstlerkollegen.