Druckartikel: Forchheimer Polizei: Ein Stabwechsel voller Überraschungen

Forchheimer Polizei: Ein Stabwechsel voller Überraschungen


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Montag, 09. Oktober 2017

Gerade mal zwei Jahre war Jürgen Knauer Chef der Forchheimer Polizei. Für ihn kommt jetzt der frisch gebackene Polizeirat Jochen Prinzkosky.
Jochen Prinzkosky (links) hat gut Lachen: Sein Kollege Jürgen Knauer  (rechts) verlässt Forchheim in Richtung Bamberger Bereitschaftspolizei und     Prinzkosky wird sein Nachfolger als Chef der Forchheimer Polizeiinspektion. Ronald Rinklef


Blaue und grüne Uniformen sowie dunkle Anzüge prägten am Montagvormittag das Bild in Forchheims Kulturraum St. Gereon. Alles, was Rang und Namen hat bei der regionalen Polizei, der Politik und der Justiz, traf sich, um einen Stabwechsel voller Überraschungen zu feiern: Nach nur zwei Jahren verlässt Polizeichef Jürgen Knauer die Stadt. Und auch die Neubesetzung des Chefpostens wirkt ungewöhnlich. Das deutete Knauers Nachfolger Jochen Prinzkosky an. Dass er gerade die Polizeihochschule verlassen habe und nun als "frisch gebackener Polizeirat" die Forchheimer Inspektion führen dürfe, sei keine Selbstverständlichkeit.
Der Neue ist 41 Jahre alt, kommt von der Dienststelle in Bad Windsheim und stellte sich den Feiergästen am Montag als "glücklich verheiratet" und als Vater zweier Töchter vor. Zudem sei er Gemeinderat und Vorsitzender eines Sportvereins in Ipsheim.
Von dort wird er nun täglich zu seinem neuen Arbeitsplatz nach Forchheim pendeln. "Für meine Mannschaft werde ich immer ein offenes Ohr haben", versprach der neue Polizeichef. Jürgen Knauer dankte er, dass er das Angebot, ihn jederzeit anrufen zu können, kein leeres Versprechen gewesen sei. Er habe bereist von Anrufen bei seinem Vorgänger profitiert.

Jürgen Knauer bedankte sich in seiner Abschiedsrede für "zwei schöne Jahre in Forchheim". Noch im Sommer habe er sich nicht vorstellen können, Forchheim so schnell wieder zu verlassen. "Erst im August hat sich die Option aufgetan", sagte Knauer. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. " Das jeweilige "Verständnis für andere" habe die Zusammenarbeit in Forchheim so angenehm gemacht, meinte er. Nachdem in den Reden wiederholt erwähnt worden war, dass Knauer nun einen "Schritt auf der Karriereleiter nach oben" mache, relativierte der Polizeirat diese Einschätzung: "Ich sehe es weniger als Schritt auf der Karriereleiter, als einen Schritt zur Seite."

Wie Polizeihauptkommissar Georg Löffler bei der Begrüßung sagte, sei es ein "großer Tag" nicht nur für Jochen Prinzkosky. Dass so viele Gäste den Amtswechsel bekleideten, sei ein Zeichen der "Wertschätzung" gegenüber der oberfränkischen
Polizei.
Polizeipräsident Alfons Schieder würdigte die bisherigen Karrieren der beiden Polizeiräte Knauer und Prinzkosky. Der neue Mann an der Spitze der Direktion Forchheim kommt aus Mittelfranken. "Ein leistungsstarker Beamter", der die "seltene Möglichkeit" ergriffen habe, als Polizeirat sofort eine Dienststelle zu leiten, betonte Schieder.

Landrat Hermann Ulm (CSU) schilderte Jürgen Knauer rückblickend als "ruhigen, souveränen, und unaufgeregten" Polizeichef. "Genau so, wie man sich eine Führungskraft vorstellt." Knauer sei im Landkreis "sehr gut angekommen"; es sei "unkompliziert und angenehm" gewesen, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Von einer "außerordentlich erfreulichen Zusammenarbeit" mit Jürgen Knauer sprach auch Oberstaatsanwalt Otto Heyder. Jürgen Knauer hinterlasse seinem Nachfolger Jochen Prinzkosky in Forchheim eine "hervorragend motivierte Mannschaft".
Polizeihauptkommissar Jürgen Köhnlein sprach in seiner Rolle als Personalvertreter von einer "freundlichen Personalübernahme". Nach dem schnellen Abschied Jürgen Knauers hoffe er, dass Jochen Prinzkosky Oberfranken "liebgewinnen" werde, "damit ihm keine Abwanderungsgedanken kommen".

Dem Bläserensemble der Bamberger Polizei (unter Leitung von Otto Weidner) gelang eine viel beklatschte musikalische Umrahmung des Stabwechsels: mit der "Festmusik" von Richard Wagner; mit Verdis Triumphmarsch, mit dem Marsch "In Harmonie vereint" - und zum Abschluss mit dem Frankenland-Marsch.