Ein Schüler kostet mindestens 3495 Euro
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Mittwoch, 02. Dezember 2015
Die Verbindlichkeiten des Schulverbandes Ebermannstadt auf Grund der Sanierung der Grund und Mittelschule wurden mittlerweile auf 9,46 Millionen Euro zurückgefahren. Pro Jahr, so Kämmerer Wolfgang Krippel in der jüngsten Sitzung des Schulverbandes, werde eine halbe Millione Euro getilgt.
Sorgen bereiten den Mitgliedern des Schulverbandes, der aktuell für 515 Kinder aus den Komunen Ebermannstadt (336), Heiligenstadt (45), Wiesenttal (38), Pretzfeld (48), Unterleinleiter (20) und Waischenfeld (28) zuständig ist, die Defizite aus der Musikschule und dem Hallenbad. Allein aus der Musikschule, die 595 Kinder auch aus Gemeinden außerhalb des Schulverbandes besuchen, ergibt sich ein Fehlbetrag von 183 700 Euro. Dies, obwohl die Unterrichtsgebühren vor einem Jahr pauschal um zehn Prozent angehoben wurden. Bei Musikschülern, die nicht aus dem Schulverband kommen, wurden die Gebühren sogar um 20 Prozent angehoben.
Das Gremium beschloss, die Unterrichtsgebühren ab dem Schuljahr 2015/16 noch einmal um fünf Prozent zu erhöhen. Die Anhebung gilt ab Dezember. Eine halbe Stunde Musikunterricht kostet demnach statt 55 Euro ab sofort 57,75 Euro.
Über 100 000 Euro Defizit
Das Defizit beim Hallenbad liegt aktuell bei 104 600 Euro. Da die Schwimmschule Seybold seit 2013 außerhalb der Schulzeiten Kurse im Ebermannstadter Hallenbad durchführt, stiegen die Einnahmen, die das Defizit aber bei weitem nicht aufwiegen. Auch die Reduzierung der Personalkosten für die Schwimmaufsicht, bedingt durch die Reduzierung des öffentlichen Schwimmens auf einen Tag, bringt finanziell keine große Entlastung.
Gegenüber dem Vorjahr wurde das Defizit nur um rund 20 000 Euro nach unten gedrückt.Der Verwaltungshaushalt 2016 des Schulverbandes, der am Dienstag von den Mitgliedern verabschiedet wurde, sieht Einnahmen und Ausgaben von 2,89 Millionen Euro vor. Der Investitionshaushalt sieht Ausgaben von 1,2 Millionen Euro vor. Dies bedeutet eine Steigerung des Haushaltsvolumens um 7,15 Prozent.
Es muss nachgebessert werden
Der so genannte "nicht gedeckte Bedarf", den der Kämmerer auf 1,8 Millionen Euro bezifferte, wird auf die Anzahl der Schüler umgelegt. Ein Schüler kostet demnach 3495,73 Euro. Eine Investitionsumlage wird nicht erhoben. Aber die Kosten für die Mittagsbetreuung bzw. die Nachmittagsbetreuung werden auf die Kommunen umgelegt.
Ein Kind, das die Mittagsbetreuung besucht, schlägt für eine Gemeinde mit 675 Euro zu Buche, für ein Kind, das die Ganztagsbetreuung in Anspruch nimmt, werden 1 053,33 Euro fällig. Die Investitionen betreffen Bereiche, auf die bei der Generalsanierung der Schule verzichtet wurden. So muss der Allwetterplatz für rund 100 000 Euro instand gesetzt und die Akustik in den Klassenräumen soll für 10 000 Euro verbessert werden. Von der kommunalen Unfallversicherung moniert wurden einige Dinge im Hallenbad. Um sie zu beheben, wurden 5000 Euro in den Haushalt eingestellt.