Druckartikel: Ein Mord im Schein des Vollmonds

Ein Mord im Schein des Vollmonds


Autor: Petra Malbrich

Gräfenberg, Freitag, 04. November 2016

Zum zweiten Mal schickt Harald Weiß sein Ermittler-Duo auf die Suche nach einem Mörder.
Harald Weiß ist stolz auf seine Bücher.  Foto: Petra Malbrich


Bei Vollmond war der Mord passiert. Das war vor zwölf Jahren. Nun war wieder Vollmond, als in Ebersbach ein weiterer Mord geschah. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Morden?
Im Erzählcafé in Neunkirchen hat Harald Weiß in der vergangenen Woche sein Buch "Die Mondfrauen" vorgestellt. Weiß las, wie sein Ermittlerduo Kartl und Neuner den Mord Stück für Stück aufdeckt. Die Spuren führen dabei nach Gräfenberg. Auch um die Liebe geht es. Denn Inge, eine Gräfenbergerin, lernt den Kriminaler Kartl bei seinen Recherche kennen. Inge arbeitet im Sekretariat der Schule, die auch jene Studentin besucht hatte, die vor zwölf Jahren umgebracht wurde.

Das Buch hat seinen Lesern einiges Lokalkolorit zu bieten; unter anderem auch das Lokal im Gräfenberger Bahnhof findet Erwähnung. "Wir fühlen uns natürlich sehr geschmeichelt, dass unser junges Lokal im Buch verkommt", freut sich Jochen Gundelfinger. Für den 18. November ist eine kulinarische Lesung im G-Punkt in der Gräfenberger Zone geplant. Prominente Besucher werden dann ebenfalls erwartet. Neben dem Gräfenberger Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) wird der stellvertretende Direktor des Hans-Sachs-Gymnasiums Nürnberg, Karl-Heinz Dölle, da sein. Dölle wohnt in Gräfenberg und ist der Bruder der Eckentaler Bürgermeisterin Ilse Dölle.


Wachsende Fangemeinde

"Das Hans-Sachs-Gymnasium ist im neuen Krimi von Herrn Weiß Schauplatz eines Mordes", verrät Gundelfinger, der das Buch schon gelesen hat. Die erste Lesung ist schon längst ausgebucht, weshalb am 9. Dezember ein zweiter Termin in der Gräfenberg-Zone festgesetzt worden ist, damit der gebürtige Nürnberger Harald Weiß, dazwischen aus seinen "Mondfrauen" vorlesen kann.

"Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wie sich die Geschichte auflösen könnte", sagt Gundelfinger. Ihm ergeht es dabei wie den vielen Weiß-Lesern. Denn inzwischen hat dieser eine richtige Fangemeinde für sein Ermittler-Duo gewonnen. Mit dem ersten Band "Spiel des Schattens" feierten die beiden Kommissare ihre Premiere. "Ich war sehr überrascht, dass es so gut angenommen wurde", freut sich der 56-jährige Autor aus Neunkirchen.

Zweimal musste er nachdrucken lassen. Auch jetzt, wo der zweite Band Premiere feiert, wird oft nach dem ersten verlangt, um die Fälle von Kartl und Neuner der Reihenfolge nach zu lesen.
Der zweite Band spielt wieder in Neunkirchen und Umgebung. Nur wurde diesmal der Radius ausgedehnt, die Ermittlungen führen auch nach Nürnberg. Der Mörder ist eine gespaltene Persönlichkeit, die im Zwiegespräch mit sich selbst ist. Was dem geistigen Schöpfer der sympathischen Ermittler am meisten freut, ist die Anteilnahme der Leute. Oft werde er zum Beispiel gefragt, wie es mit Kartl und Inge weiter geht. Wird aus dem beiden nun ein Paar oder nicht? "Daran hatte ich selbst nicht gedacht. Es ist für mich ein Ansporn", freut sich Harald Weiß über dieses Interesse.

Schon deshalb hat er bereits mit dem dritten Band begonnen. "Das Minzblatt" lautet der Titel. "Solange die Leute daran Interesse haben, schreibe ich weiter", sagt Weiß. Als anstrengend empfindet er das Schreiben nicht. Er verdichte einfach seine Gedankengänge zu Handlungen, hauche den Personen dabei Leben ein. Wenn alles getippt ist, schickt er das Manuskript ans Lektorat. Leben kann der Mediengestalter von seinen Büchern noch nicht. Harald Weiß macht alles selbst. Das liegt auch daran, dass Weiß alles selbst bezahlen muss: das Lektorat und natürlich den Druck. "Es macht mir einfach wahnsinnig Spaß, diese Fälle zu konstruieren", erzählt Weiß.