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Ein Haus "bunkert" Energie


Autor: Redaktion

Forchheim, Dienstag, 04. Juli 2017

Der Landkreis hatte eingeladen, ein KfW-55-Effizienzhaus und seine Technik zu besichtigen. Wärmepumpe und Photovoltaik minimieren den Verbrauch.
Das Musterhaus in Eckental ist ganz auf Energiesparen und -erzeugung eingestellt. Foto: Pressestelle Landratsamt


Im Rahmen der Klimawoche des Landkreises Forchheim konnten sich die Interessenten und Bauwilligen ein KfW-55-Effizienzhaus in Eckental aus nächster Nähe anschauen. Dabei war es nicht nur möglich, einen Blick ins Innere des sehr geräumigen Musterhauses zu werfen, sondern es standen neben den Firmeninhabern, Georg und Brigitte Dellermann, weitere Fachleute und Experten für die Beratung über energieeffizientes und innovatives Bauen zur Verfügung. Bei den Führungen gab es ausführliche Informationen zu den technischen Anlagen.
Neben der insgesamt energiesparenden Bauweise, unter anderem mit einer 16 Zentimeter dicken Dämmung und dreifach verglasten Fenstern, sorgt eine Wärmepumpe im Keller für die notwendige Energie für Warmwasser und Heizung. Zudem liefert die PV-Anlage auf dem Hausdach einen Großteil des benötigten elektrischen Stromes.

Der Experte Peter Baumeister von der Firma Sonnenschmiede aus Dormitz informierte über die von ihm montierte 5,83 kWp Photovoltaikanlage und die damit verbundene 6,4 kWh Tesla-Powerwall-Batterie. Der flache und relativ leicht an der Wand zu installierende Speicher sowie der unscheinbare Wechselrichter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, befinden sich ebenfalls im Technikraum im Keller und benötigen nur wenig Platz.


Mehr eigener Verbrauch

Der durch die PV-Anlage selbst erzeugte Strom wird vorrangig für die elektrischen Geräte oder den Betrieb der Wärmepumpe im Haus sowie für das Laden des Batteriespeichers verwendet; nur der verbleibende Teil wird ins Stromnetz eingespeist und nach Vorgabe des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vergütet - derzeit 12,21 Cent/kWh. Durch den Einsatz eines Speichersystems lässt sich die Eigenverbrauchsquote steigern, und es müssen deutlich weniger Kilowattstunden an Strom vom Energieversorger bezogen werden. Über die Vernetzung der Anlage mit dem Computer oder Smartphone kann der Eigentümer jederzeit erkennen, wieviel Strom seine Anlage gerade produziert, welche Strommenge im Haushalt verbraucht wird; die PV-Anlage macht also ein Stück weit unabhängig.

Landrat Hermann Ulm bedankt sich bei allen Besuchern sowie bei den Anlagenbetreibern, Unternehmen und weiteren Akteuren, die ihre Türen anlässlich der Klimawoche geöffnet und ihre Zeit investiert hatten. So konnten die interessierten Besucher bei den Veranstaltungen zur Klimawoche einen direkten Blick in ein KfW-55-Effizienzhaus oder in die Technik einer Biogas- und einer Wasserkraftanlage werfen, E-Mobilität anhand von E-Bikes, Pedelecs oder verschiedenen E-Autos hautnah erleben, sich über Carsharing-Modelle informieren oder sich bei den Beratungsangeboten über Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren informieren.
Natürlich können sich Interessenten auch das ganze Jahr über bei Fragen zum Energiesparen, zu effizienten Techniken und Fördermöglichkeiten an das Büro Energie und Klima des Landratsamtes Forchheim wenden.


Energiesprechstunde

Die nächste kostenfreie Energiesprechstunde des Landratsamtes und der Energieagentur Oberfranken findet statt am Donnerstag, 6. Juli, im Landratsamt Ebermannstadt, Oberes Tor 1, in Ebermannstadt. Für die circa 45-minütigen individuellen Beratungstermine über energetische Sanierungsmaßnahmen oder energieeffizientes Bauen ist eine Anmeldung notwendig unter der Telefonnummer 01919/ 861025.