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Ein Festtag für Freunde des Karpfens


Autor: Mathias Erlwein

Stiebarlimbach, Montag, 17. Sept. 2012

Die Fischbauern gehen mit Zuversicht in die neue Saison. Selbst der Kormoran macht heuer weniger Probleme als üblich.


Die Rede von Eduard Nöth hatte schon etwas gedauert, als er endlich auf den wichtigsten Punkt zu sprechen kam: "Die oberfränkische Karpfensaison ist hiermit eröffnet", verkündete der CSU-Landtagsabgeordnete in Rettern.

Dorthin hatte die Teichgenossenschaft Oberfranken (Tegof) zum offiziellen Auftakt mit Karpfenessen eingeladen. Zuvor trafen sich die Vertreter der Politik und die Fischereiexperten der zuständigen Fachstellen an der Teichanlage der Familie Weiß in Stiebarlimbach in der Gemeinde Hallerndorf, um sich von der Qualität der diesjährigen Ernte zu überzeugen. "Wir haben ganz bewusst zur Eröffnung einen Weiher im Aischgrund ausgewählt", erklärt der Vorsitzende der Tegof, Peter Thoma. Hier habe die Karpfenzucht jahrhundertelange Tradition, die Speisefische mit höchster Qualität werden in vorbildlichen Teichanlagen erzeugt.

Hinzu kommt für Thoma, dass der Stiebarlimbacher Teichbesitzer Johannes Weiß mit seiner Karpfenzucht ein Paradebeispiel für die Herkunft und Nähe zwischen Erzeuger und Verbraucher ist. Er beliefert mit seinen fangfrischen Produkten ausschließlich Gastronomiebetriebe im näheren Umkreis.
Wie eben auch den Landgasthof Hubert, bei dem sich einige Politiker - unter anderem Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Bezirkstagspräsident Günther Denzler und den beiden Landtagsabgeordneten Nöth und Thorsten Glauber (FW) - von der Qualität der Karpfens überzeugten.

Zartes und dennoch festes Fleisch mit einem nur geringen Fettanteil, das macht ein gutes Karpfengericht zu einem Gaumenschmaus. Dieses Jahr wird ein gutes Karpfenjahr, sind sich die Experten alle einig. Bei der Visite in Stiebarlimbach konnten sie sich ein Bild machen. Zu ihrer Zufriedenheit sind die Kiemen der Karpfen kräftig durchblutet. An ihrer Haut dagegen gibt es keine Parasiten und auch Verletzungen durch Fischreiher oder Kormoran.

Probleme mit der Trockenheit


Mit den Fischräubern hatte Johannes Weiß in diesem Jahr nicht so viel wie sonst zu kämpfen. Dafür aber mit einem anderen Problem: Wasserknappheit. Der trockene Sommer war Gift für das Ökosystem Teich, sie drohten "umzukippen".

Immer wieder musste er seine mit einem Notstromaggregat betriebene Umwälzpumpe in diesem Sommer anwerfen, damit genügend Sauerstoff ins Wasser kam. "Ein Kostenfaktor, den man nicht auf den Preis umlegen kann", ärgert sich Weiß .