Druckartikel: Ein Fest für Ohren und den Magen

Ein Fest für Ohren und den Magen


Autor: Elisabeth Görner

Eggolsheim, Montag, 24. Februar 2014

In Eggolsheim verbindet der Chor "Schabeso" musikalische mit kulinarischen Genüssen. Auch ein charmanter Zauberer trägt zum Gelingen des Abends seinen Teil bei.
Elisabeth Roppelt (l.) gefiel sich in der Rolle der strengen Dirigentin. Fotos: Görner


Auch in diesem Jahr hat der Eggolsheimer Chor "Schabeso" die inzwischen zum Kult gewordene Veranstaltung "Schabeso Kulinarisch" auf die Bühne und in das der Familie Albert gehörendes Tanzsaalgebäude gebracht.
Dieses Mal war die Veranstaltung unter dem Zusatztitel "Magic Moments" angekündigt worden. Viele magische Momente, Zauberei und Bezauberndes, bot der lange, aber sehr kurzweilige Abend für Augen, Ohren- und für den Gaumen.

Der verblüffenden "Vorspeise", dargeboten vom Gentleman-Magier Cartini (Helmut Dobrowolny aus Höchstadt), folgten ein hübsch dekoriertes pikantes Creme-Duo und ein flottes, deutsch gesungenes Willkommenslied.

Den Text hat Bernhard Schmidtner speziell für diesen Abend erdacht.

"Zirkusdirektor" Robert Schmitt in hellbraunem Frack und mit Zylinder bereitete als Moderator die zahlreichen Gäste sehr informativ und humorvoll-philosophisch auf alle weiteren musikalischen "Gänge" des Kultmenüs vor. Also "Licht und Bühne frei. It´s Show-Time!"

Der erste Block der Chor-Songs stand unter dem Motto "Unterwegs" und begann mit "Walk a mile in your neighbours shoes" nach dem zu Toleranz und Verständnis mahnenden Indianerspruch "Urteile nicht über einen Anderen, bevor du nicht einige Meilen in seinen Mokassins gelaufen bist".

Wünsche und Träume

Nach Roger Millers Klassiker "King of the road" und schließlich "Drive my car" - und nach einem frischen Feldsalat - schlossen sich vom Chor aus "Wünsche und Träume" an.

Zum Beispiel mit dem Lied Roger Hodgsons "Give a little bit", das zehn Jahre später von der Münchner Freiheit hier zum Hit wurde. Natürlich hörte man auch "Summerwind"(Frank Sinatra). "Gabriellas Song" aus dem Film "Wie im Himmel" war einer der Höhepunkte des Abends: Elisabeth Roppelt, die eine Mitleiterin des Schabeso-Chors ist, sang als Solistin abwechselnd mit dem gesamten Chor dieses Lied auf Schwedisch. Der Innigkeit ihres Gesangs konnte sich wohl kaum jemand entziehen.

"Swingtime" wurde als dritter musikalischer Gang wieder mit passender Kleidung der Chormitglieder geboten: wippende bunte Petticoat-Kleider und verzierte Haarreifen bei den Frauen, bunte Hemden bei den Männern. Nach einem für Zunge und Gaumen vorzüglichen Hauptgericht - entweder Schweinelende oder Lachs - gab es musikalische Emotionen pur: Nicht nur das Natur beobachtende "Misty Morning" von Carl J. Nygard jr. und die "Hymn", ein Jesus Christus preisender Song von Barclay James Harvest, gingen ans Herz.

Gespielte Empörung

Bewegend war auch das berühmte "Only you" durch eine sehr ästhetische Darbietung mit einem Fächertanz von Gudrun Mohnkorn, der Frau des Schabeso-Chorleiters. Die lange und farbenfrohe Fächerfahne setzte sich zusätzlich belebend von der schwarz-roten Gewandung der Sänger ab.

Die Klavierbegleitung übernahm hier Ute Schmidtner. Zur süßen Nachspeise gehörte - als überraschender Kontrast - der letzte musikalische Block: "Let's Rock". Drei mehr oder weniger pöbelnde "Rocker" bewegten sich Richtung Bühnenraum: Es waren Hans Mohnkorn, der auch als Schlagzeuger fungierte, Andreas Tonke (Bass) und Simon Hubert (Klavier).

Zunächst versuchte die (entsprechend verkleidete) bürgerlich-strenge Dirigentin Elisabeth Roppelt, sich zu beschweren und beim Publikum sich zu entschuldigen: "Wir sind ein anständiger Chor."
Aber schon bald verwandelte sie sich selbst in eine begeisterte Rockerin mit zerrissenen Jeans, und es ging weiter mit "Let´s get loud" von Jennifer Lopez als erstem Song dieses letzten Teils von "Schabeso Kulinarisch". Zum Schluss gab es "We are the Champions" von Queen.
Das Publikum tobte vor Begeisterung und bettelte noch um eine Zugabe, die ihr mit "Thank you for the music" vom Chor auch gern gewährt wurde.

Dass in den Gesangspausen Zauberer Cartini durch die Tischreihen ging und immer wieder lachendes Erstaunen bei den Gästen hervorrufen konnte, trug wesentlich zum Genuss der "Magic Moments" bei.