Eil-Bus nach Eckental soll nicht in Neunkirchen halten
Autor: Jennifer Opel
Forchheim, Donnerstag, 20. Juli 2017
Auf der Buslinie 209 Erlangen-Neunkirchen-Eckental werden an einem Wochentag 89 Fahrten getätigt. Jetzt soll ein Eil-Bus dazukommen.
Die Buslinien im Landkreis Forchheim werden noch bis Dezember 2018 von den jetzigen Unternehmen betrieben. Für die Zeit danach wird ein Betreiber gesucht. Dabei geht es um zwei "Linienbündel".
Das erste Linienbündel umfasst die Linien 206, 206S und 216, die zwischen Forchheim, Heroldsbach, Hausen bis nach Zeckern fahren. Dazu gehört auch der Schülerverkehr. Der künftige Betreiber muss dafür ungefähr acht Busse bereitstellen. 47 Fahrten an einem Wochentag sind zum Beispiel auf der Linie 206 vorgesehen.
Das zweite Linienbündel umfasst die Linien 209, 210, 211, 212, 213 und 225 und wird gemeinsam mit dem Landkreis Erlangen-Höchstadt betrieben. Die Fahrten gehen von Erlangen nach Eckental über Neunkirchen am Brand, aber zum Beispiel auch nach Heroldsberg, Ermreuth, Gräfenberg und Hetzles. Für dieses Bündel werden ungefähr 20 Busse benötigt, da allein auf der Linie 209 an einem Wochentag 89 Fahrten getätigt werden. "Das ist eine der dichtesten Linien, die mir in meiner planerischen Zeit im Regionalverkehr untergekommen ist", sagte Harald Blome von der Nahverkehrsberatung Südwest. Zusätzlich soll hier ein Eil-Bus zwischen Eschenau/Eckental und Erlangen eingerichtet werden. Dieser hält nicht in Neunkirchen.
Keine Erdgas-Busse mehr
Für beide Linienbündel sind neue Fahrzeuge oder junge Gebrauchte vorgesehen, die mindestens die EEV-Abgasnorm, die zwischen Euro-V und Euro-VI liegt, einhalten müssen. Reinhold Otzelberger (SPD) fragte, warum man von Erdgas-Bussen abgekommen sei, da diese die Luft doch weniger belasten als Dieselfahrzeuge. Klaus Hummel, ÖPNV-Beauftragter des Landkreises erklärte, dass die Erdgastechnik im Betrieb zu Problemen geführt habe. Zum Beispiel seien die Busse im Sommer extrem laut gewesen, was an der Lüftung des Erdgas-Betriebs gelegen habe. Diese habe häufig zu hoch gedreht. "Wir hatten manchmal das Gefühl, dass Düsenjets in den Straßen unterwegs sind", berichtete Hummel. Zudem leide durch den Tank auf dem Dach die Fahrgastkapazität. Durch das Gewicht darf der Bus sechs Menschen pro Fahrt weniger transportieren.
Edwin Dippacher (CSU) hatte Bedenken, dass die Neunkirchener durch den Eil-Bus benachteiligt werden würden. Doch Hummel betonte, dass die Taktung für die Neunkirchener nicht anders werde. Der Eil-Bus diene lediglich dazu, dass der Fahrplan sich entspanne. Die Mehrkosten, die durch diese Linie entstehen, trägt der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Zwischen fünf und zehn Minuten soll er schneller sein und garantieren, dass der Anschluss an die Gräfenbergbahn gelingt.
Mitte Dezember sollen die Buslinien europaweit ausgeschrieben werden. Bis Ende Februar können dann Angebote abgegeben werden. Im April ist die Zuschlagsvergabe geplant und der Betrieb wird dann am 9. Dezember 2018 aufgenommen.