Eiche gefährdet die Löschbehälter
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Dienstag, 10. Oktober 2017
Die Linde in Kappel war ein Naturdenkmal, war aber morsch und wurde gefällt. Probleme bereiten jetzt die vor zehn Jahren gepflanzten Ersatzbäume.
Ein Naturdenkmal, unter dem besonderen Schutz der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts, war die alte Linde an der Straße in Kappel. Aber sie war auch morsch. Ein Meter des Meterstabs passte gut hinein. Das alleine war noch nicht das Problem. Die Linde war auch außen morsch. Das hatte Michael Urbanczyk bei einem Ortstermin festgestellt und handelte unverzüglich. Tags darauf wurde die Linde gefällt, wie Bürgermeisterin Gisela Bauer in der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte.
Gemeinderat Siegfried Völkel (CSU) war von einigen Bürgern angesprochen worden, was nun mit dem leeren Platz geschehe, ob wieder eine neue Linde gepflanzt werde. Eine Gefahr gehe aber eher von den beiden Nachbarsbäumen - einer Linde und einer Eiche - aus, die vor zehn bis fünfzehn Jahren als Ersatz für die gefallene Linde gepflanzt wurden. Der Grund: "Die Bäume wurden auf dem Feuerwehrlöschbehälter gepflanzt", informierte Gisela Bauer das dem Gemeinderat bekannte Problem.
Die beiden Bäume können auf dem Löschbehälter mit nur einem halben bis einem Meter wurzeln. Die Linde steht direkt auf dem Behälter, die Eiche zur Hälfte auf dem Löschbehälter. Ein Sachverständiger, der das bestätige und dafür hafte, wäre notwendig. "Wir, der Marktgemeinderat und ich als Bürgermeisterin stehen nun vor dem Problem, dass wir abwägen müssen, ob wir klären lassen, ob der Löschbehälter diese Last aushält. Hierfür wäre ein Statiker erforderlich, der den Löschbehälter untersucht und dann ein Gutachten erstellt. Oder ob wir die Bäume fällen", sagte Bauer.
Die Bürgermeisterin plädierte dafür, die beiden Problembäume zu fällen, um dann einen Baum an einer Stelle zu pflanzen, an der er keine latente Gefahr darstelle und somit sicher und lange wachsen könne. "Sicher versteht jeder vernünftige Mensch, dass die Marktgemeinde in diesem Fall zur Sicherheit des Straßenverkehrs und der umliegenden Anwohner absolute Sorgfalt walten lassen muss", sagte Bauer. Abgestimmt wurde nicht, da dieser Sachverhalt eine Anfrage aus dem Gemeinderat war, mit dem sich die Räte sicher noch beschäftigen, um eine Lösung zu finden.
Endabrechnung steht an
Bei der Errichtung des Kanals wurden Herstellungsbeiträge für die Entwässerung bezahlt. Vor vielen Jahren. Nun wurde aber eine neue Kläranlage, eine große Versickerungsanlage und Schmutz- und Regenwasserkanäle gebaut. Für diese Maßnahme müssen die Leute Verbesserungsbeiträge bezahlen. Die Endabrechnung steht an, die Differenz muss noch beglichen werden. Allerdings wurden schon Vorauszahlungen geleistet. Neuanschließer müssen alles bezahlen. Die ermittelten Beiträge betragen 1,49 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, das waren vorher 2,11 Euro. Und bei den Geschossflächen müssen 18,82 Euro statt der bisherigen 12,02 Euro bezahlt werden.
Gehweg bereitet Bauchschmerzen
Der Landkreis wird im nächsten Jahr die Schoßaritzer Straße von Straßenanfang bis zur B2 in Hilpoltstein sanieren. Ein Planungsbüro wurde bereits beauftragt. Nun wollten die Verantwortlichen von der Bürgermeisterin wissen, ob die Gemeinde bei dieser Straße einen Gehweg haben möchten. Eine Frage, die die Bürgermeisterin zunächst ratlos machte und ihr auch ein wenig Bauchschmerzen bereitete. "Einerseits sind sonntags viele Leute zum Fußballspiel dort unterwegs. Andererseits gibt es dort mehrere Einfahrten, über die der Schwerlastverkehr fährt. Der Gehweg würde immer wieder in Mitleidenschaft gezogen oder gar kaputt werden", sagte Bürgermeisterin Gisela Bauer. Auch Dritte Bürgermeisterin Giesela Geldner (FW) war nicht ganz wohl bei dem Gedanken. Nur weil 14-tägig viele Leute die Straße nutzen, die Anlieger dafür in die Pflicht zu nehmen, behagte ihr nicht. Der Gehweg würde zu 80 Prozent von den Anliegern bezahlt werden müssen. Ob die Straßenbreite überhaupt noch einen Gehweg zulasse, wollte Geldner deshalb wissen.
Eine 6,50 Meter Straßenbreite empfand auch Zweiter Bürgermeister Georg Potzner (CSU) als zu eng. Das führe zu gefährliche Situationen durch den Gegenverkehr. Auch landwirtschaftliche Maschinen fahren dort. Zudem gebe es, so der Tenor im Rat, mehrere Schotterplätze als Gehmöglichkeit für Fußgänger. Zustimmung signalisierte auch Gerhard Prütting (FW). Der Gehweg beträfe nur drei Häuser und in anderen Ortsteilen gebe es trotz Kinder auch keinen Gehweg.
Die Bürgermeisterin betonte noch, dass einige der Anlieger den Antrag auf Tempo 30 gestellt hatten, der noch auf den Tisch käme. Das lehnte Gerhard Leistner (CSU) gleich ab. "Die einzigen, die sich aufregen, sind die Schoßaritzer und sie sind es, die mit Tempo 80 in die Ortschaft fahren", schimpfte Leistner. "Können wir es uns erlauben, keinen Gehsteig zu bauen? Ist es noch zeitgemäß?", nannte Werner Spörl (BfH) seine Bedenken. Gisela Bauer wird zunächst das Gespräch mit den wenigen Anwohnern suchen, ob diese einen Gehweg wollen. Dann kommt der Gehsteig nochmals auf den Tisch.