Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim: Mängel sprengen das Budget
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Donnerstag, 23. Juli 2015
Die vorgesehenen 11,55 Millionen Euro reichen nicht, um das Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim wieder auf Vordermann zu bringen. Dem Bauausschuss des Kreises bleibt nichts anderes übrig, als die Zusatzausgaben zu billigen.
Die Hoffnung, dass auch bei der Sanierung des Ehrenbürg-Gymnasiums Geld übrig bleiben könnte, erfüllt sich nicht. Im Gegenteil. Das Budget werde wohl überschritten, denn die Kosten für Dach-Sanierung, die Architekt Steffen Röschert den Mitgliedern des Kreis-Bauausschusses empfahl, könnten jetzt noch nicht exakt beziffert werden.
Klar ist: Das Budget ist bereits aufgebraucht, denn bei der Sanierung waren Reparatur-Maßnahmen sichtbar geworden, mit denen vorher niemand gerechnet hatte.
"Vor allem der Brandschutz und die Statik des Gebäudes waren aus heutiger Sicht nicht zu halten", erklärt Steffen Röschert. So galt es, einen Brand-Überschlag vom Keller oder vom Dach in andere Stockwerke zu verhindern. "Bei dem bislang ungenutzten Erker im zweiten Stock standen vier Männer mit hundert Jahren Berufserfahrung davor und staunten, so kompliziert war das gemacht", schildert der Ingenieur. "Wir mussten die Konstruktion erst einmal verstehen, um sie sanieren zu können."
Auch der Statiker habe Alarm geschlagen. Zwischen den Fertigteilen gab es offene Fugen, die abgedichtet werden mussten. Lose und lockere Schrauben konnten die eingehängten Fassaden-Elemente nicht tragen. Streifenbleche waren nur in den Plänen vorhanden, nicht aber in der Realität. "Oft mussten wir überlegen, wie wir an die schwierigen Stellen herankommen, um sie sanieren zu können", erklärte Röschert. Im Erdgeschoss musste die Kastendecke mit Bewehrungseisen stabilisiert und die Fassade gegen den Winddruck abgesichert werden.
Um Kosten zu sparen, wurde die Wandverkleidung in den Gängen auf 1,65 Meter reduziert. Eine Ersparnis von 120 000 Euro. Dennoch summieren sich die unerwarteten Kosten auf 477 000 Euro. Nur 336 000 sind durch Rückstellungen für unerwartete Probleme am Bau gedeckt. Die Vergabegewinne von 156 000 Euro, die bisher auf der Haben-Seite waren sind damit aufgebraucht. "Wenn nun weitere Ausgaben kommen, können wir das nicht mehr kompensieren. Alle Möglichkeiten sind ausgeschöpft. Dann wird's teurer", unterstrich "Hiobs-Botschafterin" Stefanie Plötz vom Projektsteuerungsunternehmen Hartl.