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Egloffsteiner "Raakarten" gibt's nur am 1. April


Autor: Josef Hofbauer

Egloffstein, Mittwoch, 01. April 2015

Zurück zur Natur und den Frühlingsgefühlen freien Lauf lassen. Dies, so mutmaßte der Egloffsteiner Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU), könnte man doch als Mittel gegen die seit Jahren stagnieren Geburtenzahlen im Markt Egloffstein einsetzen.
Der Egloffsteiner Bürgermeister Stefan Försch (CSU) hat überlegt, wie sich die Geburtenrate in seiner Gemeinde steigern ließe. Foto: Gemeinde Egloffstein


Er überlegte, die so genanten und altbewährten "Raakartn" (für Neubürger: Rainkarten) wieder auszugeben. Sie berechtigen zur privaten, diskreten und exklusiven Nutzung von gemeindeeigenen Wiesenrainen und Feldgehölzen. Neben Einzel- und Dutzend-Karten erwog Förtsch für besonders paarungswillige Bürger auch Saisonkarten.

Im Angebot: aussichtsreiche Westhänge, die einen unvergesslichen Sonnenuntergang versprechen. Die meisten Plätze befinden sich innerhalb der FFH-Gebiete bzw. in kartierten Biotopen (z. B. "Biotop 6233-0148-095 - mesophile Wäldchen, Hecken und Knocks um Affalterthal").

Und Förtsch dachte an seine Egloffsteiner: Im Rahmen des so genannten "Einheimischenmodells" wollte er ortsansässigen Bürgern einen Nachlass von 30 Prozent einräumen.

Im Gegensatz dazu war für Eheleute, die nicht miteinander verheiratet sind, ein "Diskretionszuschlag" von 20 Prozent angedacht - das Ganze sogar mit Geld-zurück-Garantie. Bei Nachweis einer erfolgreichen Nutzung der Natur, zum Beispiel durch ein ärztliches Attest, sollte die Gebühr nach neun Monaten zurückerstattet werden. Die wunderschöne Idee hat allerdings nur einen kleinen Haken: Die Ausgabe der Karten war auf 1. April begrenzt und somit ein Aprilscherz.