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Effeltricher Prunksitzung: Über sechs Stunden Spektakel


Autor: Karl Heinz Wirth

Effeltrich, Sonntag, 12. Februar 2017

Die 39. Prunksitzung des Effeltricher Vereins "Allamoschee" zeigte, wie abwechslungsreich ein Fosanachts- Programm sein kann.
Im Takt voraus: Der Einmarsch der Garde bei der 39. Effeltricher Prunksitzung am Samstagabend.  Fotos: Karl Heinz Wirth


Der Fosanachts-Verein "Allamoschee" hat wieder einmal bewiesen, dass seine Prunksitzung zu Recht seit 1978 eines der wichtigsten Faschings-Events im Kreis Forchheim ist. Am Samstagabend boten die Effeltricher in der ausverkauften Turnhalle eine Fosanachts-Kreuzfahrt mit fünf Sternen.

Mit dem "Allamoschee"-Lied begrüßte Moderator Ulli Werner das närrische Volk. Der neue US-Präsident Donald Trump eröffnete die Sitzung per Videobotschaft. Unter den Gästen waren Landrat Hermann Ulm, sein Vize Otto Siebenhaar, Effeltrichs Bürgermeisterin Kathrin Heimann, Pfarrer Jürgen Dellermann sowie die Bürgermeister aus Neunkirchen, Dormitz, Poxdorf und Pinzberg.

Mit "Wir haben den Frenzel Helmut auf der Bühne gesehn" eröffnete Ulli Werner die 39. Prunksitzung. Das Lied würdigt sowohl die Verbundenheit zu den Brucker Gaßhenkern als auch Helmut Frenzel, ein Ehrenmitglied der Herzen.

Zu Beginn des Abends begeisterte die Jugend mit einem Marschtanz. Dem standen die jüngsten, die "Zwetschgerla", in nichts nach. Strahlende Tänzerinnen zeigten einen Showtanz aus "König der Löwen".


"Bleedwaafer" kommen gut an

Für die ersten Lacher sorgten Johannes Steiner und Steffen Wolf als "Bleedwaafer". Im Dialekt sangen sie das Lied "Ja, wo ist denn das Gerchla" und steigerten so die ohnehin vorhandene Feierlaune im Publikum.

Die Frage, wie viele Menschen weltweit bei Siemens arbeiten, beantwortete Johannes Steiner spontan: "Nicht einmal die Hälfte". Mit dem Lied "Die Apothekerin" entschädigte Ulli Werner Sonja Hornegger-Krumm für die Straßenbauarbeiten vor ihrer Apotheke.

Ebenfalls zum festen Programm gehörten die Auftritte des Kindertanzmariechens Lisa Siebenhaar und des Jugendtanzmariechens Anna Kupfer.


Orden werden verliehen

Anschließend wurden Orden übergeben. Präsidentin Elke Mölkner verlieh den Fränkischen Fastnachtsorden an Frank Gügel und Thomas Rauh. Sie würdigte deren jahrelange Arbeit für den Verein. Während der Prunksitzungen sind sie für das Freihalten der Hallen-Zufahrt verantwortlich. Außerdem wurde der neue Männerballett-Orden vorgestellt. Seine ersten Träger sind Jürgen Klaus und Horst Engelskircher.

Höhepunkt des fast sechsstündigen Programms war die Verleihung des Hausordens. In seiner Laudatio beschrieb der letztjährige Ordensträger Datsios Mathäos die Vorzüge der neuen Ordensträgerin. Bald schon wusste der Saal, dass es sich um Doris Steiner handelte.


Tosender Applaus für die Tänze

Schön anzusehen war der Schautanz von Marie Greif und Clara Decker, die im passenden Outfit zu "Da schmilzt das Eis" wirbelten. Und Junioren-Tanzmariechen Sophia wurde mit tosendem Applaus begleitet. Weiter ging es mit dem Schautanz der Junioren unter dem Motto "Matrosen auf der Heimreise".

Wolfgang Düringer als Weinprinzessin "Appolonia" beschrieb das Faschingsthema schlechthin, das Verhältnis von Mann und Frau, in selten gesehener Qualität. Er war in grandioser Form und setzte seinen Witz mit Mimik und Gestik perfekt in Szene.

Fränkischen Humor und einen Rückblick auf das Gemeinde-Geschehen gab es von den "Jungen wilden singenden Bäuerinnen". Zu begeistern wusste auch das Männerballett "Old Stars", dessen Trainerin Elke Mölkner es gelungen ist, die Truppe, die vor 22 Jahren erstmals als Männerballett in Effeltrich begeisterte, noch einmal auf die Bühne zu bringen.
Weiterer Höhepunkt war Kabarettistin "Lizzy Aumeier" die sich mit wenigen Handgriffen - Rock nach oben und Haare durcheinander - zur Rockröhre "Tina Turner" verwandelte.

Den Abschluss des Abends bildeten das Männerballett mit einem Einkauf im Supermarkt und die Aktivengarde mit dem Schautanz "Die verlorene Seele des Zauberwalds". Die Pinzberger "Haderlumpen" luden anschließend zum Tanz bis in die frühen Morgenstunden ein.