Effeltrich hat Probleme mit dem Hochwasserschutz
Autor: Karl-Heinz Frank
Effeltrich, Montag, 03. August 2015
Für das lange Zeit kontrovers diskutierte Rathausgrundstück hat die Gemeinde eine Lösung gefunden: Unter anderem ein Ärztehaus soll dort entstehen. Beim Hochwasserschutz ist eine Lösung dagegen noch nicht in Sicht.
Den Bürgern von Effeltrich wird schon bald ein modernes Ärztehaus zur Verfügung stehen. Einem entsprechenden Bauantrag der Vereinigten Raiffeisenbanken Gräfenberg-Forchheim-Eschenau-Heroldsberg für einen Neubau auf einer Teilfläche des sogenannten Rathausgrundstücks hat der Gemeinderat jetzt mit 13:0 Stimmen das planungsrechtliche Einvernehmen erteilt.
Nachdem die Gemeinde im Jahr 2010 das 7700 Quadratmeter große Areal von der örtlichen Obstbaumgenossenschaft für rund eine Million Euro erworben hatte, wurde in der Gemeinde immer wieder über die künftige Nutzung diskutiert und auch gestritten.
Auf einer Fläche von 1300 Quadratmetern soll aber jetzt zur Forchheimer Straße hin ein ein Gebäude zur gesundheitlichen Nahversorgung mit zwei Vollgeschossen sowie einem ausgebauten Dachgeschoss mit Speicher errichtet werden.
Über die Höhe des Erlöses bewahrt Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL) Stillschweigen.
Mögliche Eignung
Auch ein anderes Dauerthema lebte in jüngsten Sitzung des Gemeinderats wieder auf.
Gemeinsam mit Vertretern des Nürnberger Ingenieurbüros Pongratz trafen sich die Räte am südöstlichen Ortsausgang von Effeltrich in Richtung Langensendelbach, um dort das rund 40 Hektar umfassende Gelände hinter der Kapelle am Bächelleithegraben auf seine mögliche Eignung als Retentions- oder auch Oberflächenwasserrückhaltefläche zu beurteilen.
Nach dem Hochwasser im Jahr 2007 hatte sich der Effeltricher Gemeinderat nicht darauf verständigen können, zusammen mit den damals ebenfalls stark betroffenen Nachbargemeinden Langensendelbach, Poxdorf, Baiersdorf und Forchheim-Kersbach einen Zweckverband einzugehen. Stattdessen konzentrierte sich die Gemeinde auf lokale Hochwasserschutzmaßnahmen.
Senken und Schluchten
Erst in der vergangenen JanuarSitzung hatte mit Werner Pongratz ein Planer seine groben Vorstellungen präsentiert.
Diese sehen unter anderem vor, landschaftliche Gegebenheiten wie Senken und Schluchten in und um Effeltrich herum als Wasserrückhaltesysteme zu nutzen. Dabei hatte der Planer einen Rückhaltebedarf von 23 000 Kubikmeter an der Erlanger Straße, von weiteren 44 000 Kubikmeter am Lehenbach und von noch einmal von 48 000 Kubikmeter am Hesselbach in Richtung Gaiganz ermittelt. Eine 100-prozentige Sicherheit stellte der Planer im Fall eines Jahrhundertereignis allerdings nicht in Aussicht.
So würde die Senke hinter der Bächelleithegraben-Kapelle anstatt der benötigten 26 000 Kubikmeter nur 13 000 Quadratmeter Oberflächenwasser vom Ort abhalten können. Dies würde keine ausreichende Sicherheit für Effeltrich bei außergewöhnlichen Starkregenereignissen gewährleisten.