EBS ist jetzt in drei Landkreisen möglich
Autor: Josef Hofbauer
LKR Forchheim, Dienstag, 26. März 2013
Die Nostalgie-Kennzeichen für die ehemaligen Landkreise rücken näher, sorgen jedoch auch für kuriose Situationen. So können auch die Forchheimer das Pegnitzer Altkennzeichen PEG beantragen, die Bamberger Buchstabenkombination BA bleibt jedoch verwehrt.
Seit Klaus Neuner (CSU), der Dritte Bürgermeister von Ebermannstadt (Landkreis Forchheim), auf Geheiß der Zulassungsstelle das EBS-Kennzeichen seines geliebten Oldtimers abschrauben und durch ein FO-Kennzeichen ersetzen musste, kämpft er für die Wiedereinführung des alten Ebermannstadter Kennzeichens. Dies bekräftigte im Januar der Finanzausschuss der Stadt, der beim Forchheimer Landrat Reinhardt Glauber (FW) um die Wiedereinführung des Altkennzeichens nachsuchte.
Die Buchstaben EBS stünden wie PEG (Pegnitz), HEB (Hersbruck), HIP (Hilpoltstein) und HOH (Hofheim) für Heimatliebe, für ein Stück Identität, wie die Befürworter aus den 23 bayerischen Landkreisen, die bei der Gebietsreform 1978 ihre Identität verloren, nicht müde werden zu betonen. Sie müssen sich noch gedulden.
Dann können die Forchheimer zwischen drei Buchstabenkombinationen wählen: Denn auch das Altkennzeichen PEG darf dann wieder vergeben werden, weil auch der Landkreis Bayreuth dieser Vorgehensweise zugestimmt hat und Teile des früheren Landkreises - etwa Gößweinstein, Obertrubach und Morschreuth - dem Kreis Forchheim zugeteilt wurden. Bemerkenswerterweise können aber alle Einwohner des Landkreises Forchheim - etwa Heroldsbacher oder Eggolsheimer - wahlweise auch die Kennzeichen EBS oder PEG beantragen.
Da Hollfeld und Waischenfeld früher im Kreis Ebermannstadt lagen und der Landkreis Bayreuth, dem diese Städte jetzt angehören, ebenfalls der Wiedereinführung von Altkennzeichen zugestimmt hat, können nicht nur Bürger aus Löhlitz, Nankendorf und Aufseß, sondern auch aus Pottenstein, Creußen oder Speichersdorf mit einem Ebermannstadter oder Pegnitzer Kennzeichen herumfahren.
EBS für die Bayreuther
Der Altlandkreis Ebermannstadt dehnt sich auch auf den Landkreis Kulmbach aus, wo die Kommunalpolitiker auch der Wiedereinführung des Kennzeichens SAN (Stadtsteinach) zugestimmt haben. Da Wonsees früher zu Ebermannstadt gehörte und somit ein Recht auf das Kennzeichen EBS hat, könnte aus dem Kreis Kulmbach auch Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ein Ebermannstadter Nummernschild beantragen.
Allerdings will der Bamberger Landrat Günther Denzler (CSU) dieses "Verwirrspiel" nicht mitmachen, deshalb müssen die Heiligenstadter weiter mit den Buchstaben BA vorlieb nehmen. EBS bleibt ihnen ebenso verwehrt wie EBN (für Ebern) oder STE (für den ehemaligen Kreis Staffelstein) oder HÖS (für Höchstadt), von dem Schlüsselfeld und Pommersfelden dem Landkreis Bamberg einverleibt wurden.
Trotz aller Liberalität werden die Trailsdorfer, die erst 1978 zu Hallerndorf und damit zum Kreis Forchheim kamen, auf das Kennzeichen BA verzichten müssen. "Das ist nämlich kein Alt-, sondern ein aktuelles Kennzeichen", erklärt Kathrin Schürr, "und ist daher von der Neuregelung ausgenommen."