Ebermannstadter Skulpturen bekommen ein Strickkleid
Autor: Wilfried Roppelt
Ebermannstadt, Mittwoch, 05. November 2014
In Ebermannstadt bekommen Tierskulpturen nach und nach einen Überzug aus Wolle. Wer hinter dem lustigen Treiben steckt, ist bislang nicht klar. Die Ebermannstadter freut es - bis auf eine Ausnahme.
"Bald kommt der Winter, und der Schwan muss nicht mehr frieren" - so amüsierte sich Wilhelm Dotterweich. Seine Frau Helga, mit der Dotterweich das Hotel-Restaurant "Schwanenbräu" in Ebermannstadt führt, war von der Sache ebenfalls recht angetan: "Vielleicht bekommt unser Schwan ja zu Weihnachten noch ein Strickmützchen?", lachte sie. Die Meinungen der Ebermannstsdter über die "Verschönerungsaktion" anonymer Strickkünstler sind durchwegs positiv.
Ein echter Hingucker
Auch Karola Dillig hat nur Lob übrig: "Vor allem gefällt mir die Spinne am Bauzaun in der Hauptstraße. Jetzt bekommen die Skulpturen jene Aufmerksamkeit, die ihnen schon immer zusteht."
Und in der Tat, jeder kann von der heimlichen Aktion denken, was er will - ein echter Hingucker sind die Bronzeskulpturen jetzt allemal.
Inzwischen hat der Eber allerdings eine Ersatzstulpe bekommen. Dieses Mal sogar "in den richtigen Farben mit Schwarz", wie eine Passantin bemerkte. Der stellvertretende Dienststellenleiter der Polizeidienststelle Ebermannstadt, Rainer Penning, geht im Fall der angesteckten Stulpe von einem möglichen "Dumme-Jungen-Streich" aus. Die Tatzeit in der Nacht vor Halloween spreche auch dafür. "Wenn dem so ist, sollte man auch dazu stehen und sich melden", spricht Penning dem oder den Tätern ins Gewissen. Penning und seine Kollegen sind zudem auch für entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung dankbar. Auch der Forchheimer Grünen-Stadt- und Kreisrätin Edith Fießer sind auf einer Fahrradtour durch Ebermannstadt die Verschönerungen schon ins Auge gefallen.
"Mir gefallen auch die Bommeln an den Bäumen, die sicherlich die fehlenden Blüten und Blätter ersetzen sollen",
sagt Fießer. Bei der Spinne besteht die Hoffnung, dass sie mal an einen anderen Ort umzieht, wenn der Bauzaun verschwinden wird. Auf Anfrage bestätigte auch Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), dass mit der anonymen Strickaktion zusätzliches Leben in die Stadt gekommen ist. "Ich finde das sehr humorvoll und witzig. Mir gefällt's", lautet das Statement der Stadtchefin.