Ebermannstadt: BMI darf 19 Meter hohen Milchtank bauen
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Dienstag, 27. Juni 2017
Der Bauausschuss Ebermannstadt segnet den Bau eines gut 19 Meter hohen Milchbehälters ab. Sicherheitsbedenken wurden im Vorfeld aus dem Weg geräumt.
Bekommt Ebermannstadt ein neues Wahrzeichen? Diese Frage stellten sich die Mitglieder des Bauausschusses angesichts eines Antrages der Bayerischen Milchindustrie (BMI), die auf dem Betriebsgelände an der Milchhofstraße einen Milchtank mit einem Fassungsvermögen von 250 000 Litern geplant hat.
Das Vorhaben soll außerhalb der Baugrenzen realisiert werden, weshalb sich das Gremium mit einem Antrag auf Befreiung von den Festsetzungen beschäftigen musste. Sicherheitsbedenken gebe es keine, versicherte Steffen Lipfert vom Bauamt. Die BMI sei den Wünschen der Stadt entgegengekommen. So sei sichergestellt, dass mit der Errichtung des Tanks keine Ausweitung der Produktionsmengen verbunden sei.
Sicherheit wird groß geschrieben
Für den Fall einer Havarie sei ein Auffangbecken vorgesehen, aus dem die Milch kontrolliert in die Kläranlage abgegeben werden könne. Somit sei sichergestellt, dass die Kläranlage keinen Schaden nimmt. Kontrolliert werden soll dies durch Messungen des chemischen Sauerstoffbedarfes im Wasser, jene Menge, die zur Oxidation der gesamten im Wasser enthaltenen organischen Stoffe verbraucht wird. Auch bei kurzfristigen Betriebsstörungen, wenn beispielsweise ein Ventil nicht richtig schließt, soll das Auffangbecken die Sicherheit garantieren.Kopfzerbrechen bereitete Stadtrat Ludwig Brütting (FW) die Höhe des Turmes, die mit 19,78 Metern angegeben war. "Das ist so hoch wie das Hochhaus im Mühlgraben", stellte Brütting fest, der im Bauantrag eine Visualisierung des Vorhabens vermisste. "Der Turm wird acht Stockwerke hoch", gab Brütting zu bedenken.
Kollege Heinrich Sponsel (WGO) fand, dass der Turm mit einem Durchmesser von 4,22 Metern nicht viel höher werde als das Hauptgebäude. Christian Kiehr (NLE) fragte, ob es nicht Systeme gebe, die mehr in die Breite gehen. Sein Parteikollege Erwin Horn befürchtete, dass durch den hohen Turm der industrielle Charakter von Ebermannstadt zu sehr betont werde. "Da bekommen wir ein neues Wahrzeichen, befürchtete der NLE-Stadtrat. Auch wenn es hinter Bäumen und Büschen versteckt sei, werde es bereits von Weilersbach aus zu sehen sein.
Um sich ein besseres Bild machen zu können, trafen sich die Ratsmitglieder am Ende der Sitzung zu einem Ortstermin. Die Erkenntnis: Der neue Turm werde zwar etwas höher als der bisher höchste der vier Tanks, als besonders störend wurde das geplante Bauwerk aber nicht empfunden.