Drei Gemeinden im Kreis Forchheim geben beim Breitband Gas
Autor: red
LKR Forchheim, Dienstag, 27. Januar 2015
Egloffstein, Gößweinstein und Obertrubach arbeiten zusammen, um schnelleres Internet zu ermöglichen. Die drei Gemeinden haben als erste interkommunale Kooperation im Landkreis die Förderanträge gestellt und damit Investitionen von rund 3,3 Millionen Euro angeschoben.
Ein weiterer großer Schritt zur Breitbanderschließung ist getan: Die Gemeinden Egloffstein, Obertrubach und Gößweinstein stellten ihre Förderanträge - Investitionen in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro sind damit in der Region zu erwarten. Dies teilten die Kommunen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
Eine flächendeckende Versorgung mit schnellen Internetanbindungen in einer Bandbreite zwischen 30 und 50 Mbit/s gehört heutzutage unabdingbar zur technischen Infrastruktur, heißt es in der Mitteilung weiter. Insbesondere im ländlichen Raum der Fränkischen Schweiz, der wirtschaftlich eher schwach strukturiert ist, stelle die Breitbandversorgung einen wesentlichen Standortfaktor dar und trage zur Attraktivitätssteigerung des Lebensraums dar.
Enge Kooperation beschlossen
Deshalb vereinbarten die Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) aus Gößweinstein, Markus Grüner (CSU) aus Obertrubach und Stefan Förtsch (FWG/CSU) aus Egloffstein bereits im letzten Sommer, diese Herausforderung in enger Kooperation lösen zu wollen.
Das hierzu aufgelegte Förderprogramm der Staatsregierung nahm zeitgleich eine wichtige Hürde: die Vereinbarkeit mit europäischem Wirtschaftsrecht. Die drei Tourismusgemeinden konnten sich sofort auf den Weg durch den "Förderdschungel" machen und haben mittlerweile als erste interkommunale Kooperation im Landkreis Forchheim das komplexe Ausschreibungsverfahren durchlaufen. Stellvertretend übergab der Egloffsteiner Bürgermeister Stefan Förtsch die Förderanträge der Regierung von Oberfranken.
Förderung der Wirtschaftlichkeitslücke
Gefördert wird nach Angaben der Gemeinden die sogenannte Wirtschaftlichkeitslücke der Netzbetreiber. Diese ergibt sich, indem von den Investitionskosten und den laufenden Betriebskosten die voraussichtlichen Betriebseinnahmen der Telekommunikationsunternehmen abgezogen werden.
Diese Beträge müssen von den Kommunen getragen werden und können von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich sein. Der Freistaat Bayern fördert die Investitionen in Gößweinstein und Obertrubach mit jeweils 80 Prozent und in Egloffstein sogar mit 90 Prozent. Sobald die Regierung von Oberfranken grünes Licht gegeben hat, können die Kooperationsverträge zum Netzausbau mit den Netzbetreibern geschlossen werden. In diesen Verträgen werden die Netzbetreiber verpflichtet, innerhalb von zwölf Monaten den Ausbau abgeschlossen zu haben. Danach verfügen die meisten der rund 8300 Bürger in den insgesamt 63 Ortsteilen der drei Gemeinden über Verbindungsgeschwindigkeiten von mindestens 30 Mbit/s.
Ein Vorbild für weitere Gemeinden in der Fränkischen Schweiz
Weitere Gemeinden aus der Fränkischen Schweiz, wie z. B. Pottenstein, Waischenfeld, Ebermannstadt, Wiesenttal und Pretzfeld, nahmen die Kooperation zum Vorbild und vereinbarten ebenfalls eine Zusammenarbeit. Sobald sie das Ausschreibungsverfahren durchlaufen haben, können auch hier die entsprechenden Anträge auf Förderung gestellt werden.
Aus dem Landkreis Forchheim befinden sich neben Egloffstein, Gößweinstein und Obertrubach auch der Markt Eggolsheim und die Gemeinde Dormitz in einem ähnlich weit fortgeschrittenen Stadium der Erschließung. Diese Gemeinden starteten jedoch bereits im alten Förderverfahren vor Inkrafttreten der Breitbandrichtlinie der Staatsregierung und möchten Lösungen jeweils nur für ihre eigene Gemeinde finden.
Die interkommunale Kooperation von Egloffstein/Gößweinstein/Obertrubach ist somit die erste im Landkreis Forchheim, die ihre Förderanträge bei der zuständigen Regierung von Oberfranken abgeben konnte.