Druckartikel: Dorferneuerung: Der Eggerbach soll Neuses prägen

Dorferneuerung: Der Eggerbach soll Neuses prägen


Autor: Pauline Lindner

Neuses an der Regnitz, Sonntag, 26. März 2017

Die Dorferneuerung stößt in Neuses weitgehend auf Gegenliebe. Diskutiert wird über Parkplätze und Finanzierungsfragen. Die Anwohner drängen zur Eile.
Die Landschaftsplanerin Sonja Pelz-Lindner erläutert das Vorhaben per Beamer-Präsentation. Foto: Pauline Lindner


Es ist fast eine Tradition, dass Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) die Runde der Bürgerversammlungen in seinem Geburtsort Neuses beschließt. Diesmal verband er die Veranstaltung mit der Vorstellung der geplanten Dorferneuerung. Als Fachreferenten waren Rainer Albart vom Amt für Ländliche Entwicklung, Planer Jürgen Sauer und Landschaftsplanerin Sonja Pelz-Lindner anwesend.

"Ein Bach ist ein Trumpf", sagte Schwarzmann mit einem Bild von Weigelshofen nach der Dorferneuerung im Hintergrund. Denn der Kern der Maßnahmen in Neuses soll rund um den Lauf des Eggerbachs und die Marienkapelle liegen. Im Westen ist ein Ast bis zur alten Schule geplant und im östlichen Bereich gehört die Bamberger Straße bis zur Destillerie "Blaue Maus" zum Umgriff, der eine neue Gestaltung erhalten soll.

Die Vorstellungen, die die Teilnehmergemeinschaft mit den Fachleuten entwickelt hat, scheinen bis auf auf einige Details Gefallen zu finden. Im Mittelpunkt steht dabei, so Pelz-Lindner, eine Art Renaturierung des Eggerbachs, der heute in feste Mauern gefasst einen Anger vor der Kapelle durchfließt, der zum Erholungs- und Begegnungsraum werden soll. Man könnte die Pläne als Umgestaltung zu einem Park mit zwei Buswartehäuschen bezeichnen.

Gedanken machten sich die Besucher der Bürgerversammlung über die Parkmöglichkeiten, vor allem zu den - allerdings seltenen - Gottesdiensten. Vorgesehen sind in den Plänen acht Parkplätze. Zu Gottesdienstzeiten, so versicherte Pelz-Lindner mehrfach, dürfte auf dem Randstreifen geparkt werden. Aber eben nicht dauerhaft. Anliegerparkplätze zu schaffen, sei keine Aufgabe der Dorferneuerung, betonte Albart.


Anlieger fürchten hohe Kosten

Denn die Kosten - abzüglich hoher Zuschüsse und eines kommunalen Anteils - tragen die Hauseigentümer. Und diese sind derzeit besorgt, dass der zugesagte Zuschussrahmen von 65 Prozent niedriger ausfallen könnte. Da Eggolsheim prosperiert und seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit steigt, ist das nach den Regeln der Zuschussvergabe möglich.

Deshalb sei für die Architekten Ende Mai ein Fixpunkt, um ihre Unterlagen bei den Behörden einzureichen. Wenn dann auch ein Gutachten des Wasserwirtschaftsamts vorliege, werde Eggolsheim noch nach den Zahlen für 2017 beurteilt.

2018 ist dann das Jahr der Detailplanungen und Ausschreibungen. 2019 könnte die Dorferneuerung losgehen. "Wir haben die Manpower, diesen Termin zu halten", betonte Sauer. Voraussetzung dafür sei aber ein Konsens unter den Bürgern und nicht zu viele aufwendige Umplanungswünsche.

Eine Bürgerin mahnte während der Versammlung Eile an, damit nicht Zuschüsse in Höhe von fünf Prozent verloren gehen und der Betrag von den Anliegern geschultert werden müsse. Doch hier bremsten die Fachleute. Einerseits müssten die Pläne genehmigungsfähig sein, andererseits liege Sparpotenzial in einem klug gewählten Zeitfenster der Ausschreibungen und in sinnvollen Beschränkungen einzelner Maßnahmen. Genannt wurde als Beispiel der Verzicht auf Gehsteige an beiden Straßenseiten.


Planung spare am meisten Geld

Bürgermeister Schwarzmann sicherte eine eigene Veranstaltung zu den Ausbaubeiträgen zu. "Wir bewegen uns dabei auf der gesetzlichen Vorgabe; ein Ebermannstadt wird uns nicht passieren", gab er vor. Und: "Das meiste sparen wir über eine fundierte Planung. Das ist mehr als mögliche verlorene fünf Prozent Zuschuss." Er erinnerte an für 2018 angesetzte Kanalarbeiten, die nicht zur Dorferneuerung gehören, aber sachlich vorher erledigt werden müssten.

Zu den umlagefähigen Maßnahmen stellte der Bürgermeister klar: "Es zahlen alle, wenn ein Erschließungsvorteil vorliegt. Das ist aber zum Beispiel bei der Bachmauer nicht der Fall. Das ist allein Aufgabe der Gemeinde."


Wichtige Termine

Pläne Die Unterlagen zur Dorferneuerung liegen bis 24. April im Rathaus öffentlich aus.

Sprechtag Am 24. April können Anwohner und Anlieger privaten Belange im Zuge der Dorferneuerung mit dem örtlichen Beauftragten Robert Schmitt besprechen und auch Ortstermine für betroffene Anwesen vereinbaren. Lp