Dienst auf verschneiten Straßen rund um Forchheim
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Freitag, 07. Dezember 2012
Zwei Melder entscheiden, wann sich die Räumfahrzeuge des Kreises in Bewegung setzen - während die Gemeinde Obertrubach den Schnee teilweise ignoriert.
Wenn die Temperaturen sinken, müssen sich die Melder auf kurze Nächte einstellen. "Melder" nennt Dieter Els, der Chef des Kreistiefbauamtes, die beiden Männer, die im Forchheimer Oberland leben und dafür sorgen, dass der Winterdienst des Landkreises ins Rollen kommt. Die Melder setzen sich um drei Uhr früh ins Auto und fahren die Kreisstraßen ab.
Währenddessen hat ein Mitarbeiter des Kreisbauhofes Bereitschaft in Neuses. Wenn die Melder sagen, dass geräumt werden muss, greift der Mann im Bauhof zum Telefon. "Sechs eigene und vier Fremdfahrzeuge können eingesetzt werden, um die etwa 280 Kilometer Straßen zu räumen", sagt Dieter Els. Gute drei Stunden dauert so ein Dienst, um sämtliche Kreisstraßen von der Schneelast und dem Glatteis zu befreien.
"Die Bereitschaft ist unser tägliches Brot", sagt Els . Außergewöhnliches habe sich heuer noch nicht ereignet.
"Öfter rauf und runter rutschen"
Einzige Herausforderung des Winterdienstes seien die Schneeverwehungen auf den Anhöhen, etwa bei Kasberg oder bei Muggendorf, erzählt Dieter Els: "Da muss das Räumfahrzeug schon mal öfter rauf und runter rutschen."
Um überflüssige Rutsch-Partien zu vermeiden, greift die Gemeinde Obertrubach seit Jahren zu einer unkonventionellen Maßn ahme. Während der Winterzeit wird die Straße von Herzogwind nach Geschwand und die Straße von Bärnfels in Richtung Graisch einfach gesperrt.
"Es ist gut, dass wir den Mut gehabt haben, die beiden Strecken dicht zu machen", sagt Peter Helldörfer, der Geschäftsstellenleiter der Gemeinde. Die Geschwander müssen dann zwar über Obertrubach fahren; das sei aber nur ein kleiner Umweg; Klagen gebe es deshalb nicht. Ab November (bis März) weisen die Schilder an den beiden Straßen darauf hin: Hier wird nicht geräumt. Nutzung der Straße auf eigenes Risiko.
"Problemlos eingespielt" habe sich der Winterdienst, sagt Peter Helldörfer. Die Gemeinde hat einen Unimog und zwei Fahrer, die sich den Räumdienst teilen. Außerdem habe sich Obertrubach mit dem Landkreis geeinigt: "Jene Strecken in der Gemeinde, die von Schulbussen genutzt werden, räumt der Landkreis für uns", sagt Helldörfer - "und wir zahlen dafür."