Die Uhr für Hiltpoltsteins Turnhalle tickt
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Dienstag, 09. Juni 2015
Die Hiltpoltsteiner Sporthalle entspricht nicht mehr den aktuellen Sicherheitsbestimmungen. Nun droht das Forchheimer Landratsamt der Gemeinde mit ernsten Konsequenzen.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Turnhalle der Hiltpoltsteiner Grundschule saniert werden muss. Nicht zuletzt wegen der enormen Kosten und andere, vorrangiger Maßnahmen wurde diese Sanierung in die Zukunft verschoben.
Die Turnhalle wird auch als Veranstaltungsraum benutzt. Aber die Anforderungen für Versammlungsorte haben sich verschärft. Schon länger versucht der Hiltpoltsteiner Rat deshalb, mit einfachen Mitteln dort doch noch Versammlungen zu gewährleisten.
Nun aber hat das Forchheimer Landratsamt der Gemeinde signalisiert, dass in der sanierungsbedürftigen Turnhalle keine Veranstaltungen mehr stattfinden dürfen - bis die Anforderungen erfüllt sind. Um die geplanten Feiern nicht kurzfristig ausfallen lassen zu müssen, sollte die Gemeinde wenigstens einige einfache Maßnahmen umsetzen. Das wären konkret eine räumliche Abtrennung der Turnhalle durch eine Brandschutztür und die Beleuchtung entlang der Turnhalle, um so den Fluchtweg zu beleuchten.
In den kommenden Jahre kämen noch einige größere finanzielle Brocken auf die Gemeinde zu; dann muss auch die Decke der Halle saniert sowie eine behindertengerechte Toilette eingebaut werden.
Zuschuss für klamme Kommunen
Bürgermeisterin Gisela Bauer (BfH) rechnet in diesem Zusammenhang mit Investitionskosten in Höhe von bis zu 300 000 Euro.
Nicht zuletzt aufgrund dieser Kosten hatte die Gemeinde diese Maßnahme immer in die Zukunft verschoben. "Es gibt aber Hoffnung, dass der Bund finanzielle Mittel zur Förderung sanierungsbedürftiger Bildungsstätten gibt", sagte Bauer. Das gelte für Kommunen, die finanziell klamm seien.
Wichtig für die Schule
Bis zu 90 Prozent der Gesamtkosten könnten auf diese Weise gefördert werden. "Das wäre unser Glück, aber es gibt noch keine erforderlichen Richtlinien", sagt die Gemeindechefin.
Für die Planung wurde das Geld schon im Haushalt berücksichtigt. Allen Ratsmitgliedern ist klar, dass ohne die Turnhalle der Ort an Attraktivität und Vitalität verlöre. Die Turnhalle ist aber nicht nur für Veranstaltungen wichtig, auch die Schule braucht diese Turnhalle.
Grundschulen mit über 25 Kinder bleiben erhalten, das hat der Freistaat unlängst verlauten lassen. "Es sind immer über 40 Kinder hier", sagte Bauer in diesem Zusammenhang. Die Geburtsstatistik zeige, dass dies auch so bleiben wird. Doch ob der Markt dann auch die große Förderung erhält, ist noch ungewiss. Eine andere Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für kommunale Gebäude wäre auch möglich.
Angebot liegt vor
In diesem Fall könnte die Gemeinde mit 300 Euro pro Quadratmeter für Einzelmaßnahmen wie die Decke, die Westwand oder die sanierungsbedürftigen Fenster rechnen. Und sogar 500 Euro pro Quadratmeter würden fließen, wenn alles optimal nach den derzeitigen Vorschriften saniert würde.
Ein Angebot über 2000 Euro für die beiden Brandschutztüren ohne Einbau liegt der Bürgermeisterin schon vor. Damit wären zunächst die Versammlungen bis Jahresende wohl gesichert.