Die Sonne weckt in Forchheim und Ebermannstadt die Lust aufs Eis
Autor: Andreas Schmitt
Forchheim, Freitag, 31. März 2017
Temperaturen über 20 Grad und blauer Himmel. Es trieb Forchheimer und Ebermannstadter in die Eisdielen, wo die Besitzer alle Hände voll zu tun hatten.
Kaum hat sich Salvo Vitale kurz gesetzt, da zieht es ihn auch schon wieder nach draußen. Zeit für ein ruhiges Gespräch? An diesem Nachmittag schwierig. Zu viele Menschen lockt dieser wunderschöne Frühlingstag zu den Eiscafes der Region.
Ansturm auf Eisdielen
Die italienische Kaltspeise, sie gehört in diesen ersten richtig warmen Tagen des Jahres auch in den beiden größten Städten des Landkreises einfach dazu. Überall begegnen einem in der Forchheimer Innenstadt schleckende Gruppen. Und auch in Ebermannstadt tropft es über den Marktplatz. Negative Schlagzeilen, wie sie zuletzt über die Eiscafés der schwäbischen Stadt Tübingen zu lesen waren, gibt es nicht. In der 87 000-Einwohner-Stadt in Baden-Württemberg hatte eine zeitgleiche Preiserhöhung mehrerer Cafes um 30 Cent auf 1,50 Euro das Kartellamt auf den Plan gerufen. Der Verdacht: Preisabsprachen.
In Forchheim und Ebermannstadt hat nur das "Buonissimo" in der Fußgängerzone der Königsstadt den Preis 2017 erhöht - um geringe zehn Cent. "Wir sind eine Kette mit zehn Filialen, in denen die Kugel gleich kostet", sagt Pächter Daniel Madalena, der aus Belluno in Norditalien stammt. Zwischen 14 und 17 Uhr ist kräftig was los in dem mit modernem Design gestalteten Laden. Highlight ist das Pistazien-Eis (Kugel 1,80 Euro), für das er Früchte aus Sizilien verwendet und mit dem er einen Eis-Contest in Berlin gewonnen hat.
Einen Euro kostet das Eis ein paar Meter weiter, wo Salvo Vitale im "Vesuvio" schon wieder bedient. Seit 30 Jahren lebt er mit seiner Frau Antoinetta in Erlangen. Seit 2002 betreibt er das Eiscafé in der Apothekenstraße, welches typisch italienischen Charme vermittelt. "Mit 50 Cent pro Kugel haben wir vor 15 Jahren angefangen", erinnert sich der Neapolitaner, der wie die anderen Besitzer oder Pächter auf die gute Zubereitung des Eises Wert legt. Kaum Farbstoffe, keine Bindemittel - hört man im Gespräch immer wieder.
Wie im Hochsommer
"Unser Eis ist immer frisch. Wir stellen nicht zu viel her, um es nicht zu lange zu lagern", erklärt Luca de Rocco, Chef des "Danieli" am Ebermannstadter Marktplatz. Er freut sich über das gute Wetter - auch wenn es Stress bedeutet. "Wir arbeiten seit dieser Woche im Hochsommer-Modus. Granate", sagt der 32-Jährige, der aus den Dolomiten stammt. Dann muss er weitermachen. Die nächsten Genießer sehnen sich nach einer tropfenden Erfrischung.