Die Muggendorfer feiern Erntedank und Kürbisfest
Autor: Paul Pöhlmann
Muggendorf, Montag, 07. Oktober 2013
Beim Erntedank- und Kürbisfest erinnern sich die Menschen daran, wie sehr sie von einer funktionieren Landwirtschaft abhängen. Die Bauern klagen derweil faire Preise ein.
Der Himmel hatte rechtzeitig seine Schleussen geschlossen. Wärmende Sonnenstrahlen blinzelten durch eine dünne Wolkendecke, sodass das Muggendorfer Erntedank- und Kürbisfest doch noch zu einem eindrucksvollen Heimattag für die Fränkische Schweiz werden konnte. Die drei Tage, in denen auch das Landeserntedankfest des Bayerischen Bauernverbands (BBV) gefeiert wurde, begannen mit den "Dorfrockern" und ihrer stimmungsvollen Unterhaltungsmusik.
Die jungen Musiker traten erstmals in Muggendorf auf und zogen sowohl die Jüngeren als auch die etwas reifere Generation voll in ihren Bann.
Viele bunte Trachten
Ganz anders der Samstag: Hier waren die Liebhaber fränkischen Brauchtums angesprochen. Die Volkstänze und die Musik des Trachentvereines "D'Wiesenttlaer" sowie des Trachtenvereies und der Trachtenkapelle Igensdorf quittierten die über 400 Besucher immer wieder mit viel spontanem Beifall.
Im Mittelpunkt des Festgottesdienstes am Sonntag standen nicht Liturgie und Predigt. Pfarrerin Susanne Parche, Gemeindereferentin Gudrun Zimmerer, BBV-Bezirkspräsident Hermann Greif und Kreisbäuerin Rosi Kraus gelang es gemeinsam, die Bedeutung des Erntedanks herauszuarbeiten.
Der große Erntefestzug am Nachmittag bot eine breite Palette von alt Herkömmlichem bis hin zur modernsten Landtechnik. Bunte Trachten und Vereine verliehen dem gut einen Kilometer langen Zug ein farbenprächtiges Bild.
Natürlich gehörten zum Bayerischen Bauerntag auch Ansprachen. Zunächst war es dem Hausherren, Wiesenttals Bürgermeister Helmut Taut (FWW) vorbehalten, die Gäste zu begrüßen.
Taut betonte einmal mehr das freundschaftliche Verhältnis zum BBV-Kreisverband, das in diesem Jahr im m Landeserntedankfest gipfelte. Hermann Greif äußerte sich überzeugt davon, dass Kirche und Erntedank untrennbar miteinander verbunden sind: "Es ist gute Tradition, einmal im Jahr nach außen, für alle sichtbar, für die eingefahrene Ernte zu danken."
Dabei müsse dem Landwirt für seine existenzielle Sicherung ein fairer Preis für seine Produkte gezahlt werden. "Von Nostalgie kann man nicht leben. Dabei sind gerade die Bauern eine Brücke für eine lebenswerte Zukunft", sagte Greiff.
BBV-Präsident Walter Heidl spannte einen großen Bogen hin zum alltäglichen Leben. Dabei habe jeder Berufsstand Grund zum Danken.
Beim Bauern mit Sähen und Ernten werde dies jedoch besonders nach außen hin sichtbar: "Wir brauchen eine Gesellschaft, welche den Bauernstand annimmt. Die Verbraucher müssen den Bauern mit ins Boot nehmen, wenn sie eine regionale Landwirtschaft wollen."
Kürbisfest für die Kinder
Auch Landesbäuerin Anneliese Göller meldete sich zu Wort: "Danken und Teilen gilt für alle Bevölkerungsschichten. Alle Menschen sollen teilhaben an den Gütern und dem Segen der Natur."
Das abendliche Kürbisfest galt vor allen Dingen den Kindern. Die Kleinen strahlten mit ihren teilweise selbst beschnitzten Kürbissen um die Wette. Beim lodernden Erntefeuer ermunterten Wiesenttals Bürgermeister Taut und Dekan Günther Werner die tausenden Besucher dazu, die Stunde des Abends zu genießen.