Die Leutenbacher zieht es einfach auf die Bühne
Autor: Franz Galster
Pinzberg, Dienstag, 16. April 2013
Der Leutenbacher Kultur- und Förderverein verdankt seinen Ruf den Theateraufführungen. Allerdings engagieren sich die Mitglieder darüber hinaus auch sozial.
In seiner jetzigen Form besteht der Leutenbacher Kultur- und Förderverein seit 13. November 2004. An diesem Tag hatte der Verein mit dem Vorsitzenden Reinhold Kraft eine Satzungsänderung verabschiedet. "Es ist dies die Förderung auf materiellem und geistigem Gebiet in der kirchlichen und politischen Gemeinde Leutenbach", formuliert die Satzung den Daseinszweck des Vereins.
In der Praxis bildeten sich mit der Zeit das Theaterspielen, die Jugendförderung, das Ferienprogramm, aber auch die Betreuung von Senioren als Schwerpunkte heraus. Gerade das Theater hat eine sehr lange Tradition in Leutenbach. Verschiedene Vereine frönten diesem Hobby, wie Reinhold Kraft mit seinen Unterlagen belegen kann. So hat der Krieger- und Militärverein bereits 1896 beim im Gasthaus Schütz abgehaltenen Vereinsball das Luststück "Auf der Wacht" auf die Bühne gebracht.
Der Gesangverein praktizierte diese Kunst ab 1921 mit dem Stück "Junggesellensteuer". Die Bühne hatten sich die Leutenbacher beim Gesellenhaus in Forchheim geholt.
Schnurrbärte und Perücken
Perücken, Schnurrbärte und Schminke erwarb man für 76,50 Mark von der Masken- und Theatergarderobe Carl Staudt in Forchheim. Konkurrenz gab es zu jener Zeit noch von der Feuerwehr, die in den 50er-Jahren im damaligen Gasthaus Alt aufspielte. Aber mit den Jahren verschwand ein Saal nach dem anderen in Leutenbach und mit ihnen auch das Theaterspiel.
Erst mit dem neuen Pfarrheim, das der Verein Schwesternheim beim Bau finanziell unterstützt hat, standen wieder entsprechende Räume zur Verfügung. Der Kultur- und Förderverein spendierte noch eine Bühne für 21 000 DM. Rita Alt und Monika Weber hatten bereits im Vorstand des Vereins "Schwesternheim" die Idee entwickelt, das Theaterspiel wieder zu beleben.
Für Kinder und Senioren
Ein Aufruf im gemeindlichen Mitteilungsblatt reichte aus, um genügend Freiwillige zu finden. 1996 stand die Premiere an. "Ich spielte bereits in ganz jungen Jahren im Gesangverein und ich hatte immer die Idee, es wieder zu versuchen", erinnert sich Rita Alt. Sie selbst entwickelte sich aber zur Regisseurin. Selbst auf der Bühne stand sie entgegen ihren ursprünglichen Plänen kein einziges Mal mehr. Zusammen mit Monika Weber suchte sie die Stücke aus und besetzt sie mit ihren Schauspielern. Ganz am Anfang haben die Leutenbacher jedes Stück drei Mal auf die Bühne gebracht. Aber das reichte schnell nicht mehr aus, um allen Interessenten gerecht zu werden. Schnell gingen die Leutenbacher dazu über, fünf Aufführungen anzubieten.
Daneben hat sich der Kultur- und Förderverein aber immer breiter aufgestellt. Theater ist längst nicht mehr alles. Ein Kinderferienprogramm, eine Nikolausfeier, Seniorenausflüge und Kulturfahrten kamen hinzu.