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Die leistungsstärksten Mikroskope in Forchheim


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Donnerstag, 12. Januar 2017

Innovation lautet das Zauberwort, von dem sich Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) weiteres Wachstum für Forchheim verspricht.
"Ich will lieber heute an morgen anfgangen", zeigt sich Professorin Christiansen - hier mit OB Uwe Kirschstein (SPD) - ungeduldig.  Foto: Josef Hofbauer


Als Partnerin und Unterstützerin wurde die Physik-Professorin Silke Christiansen vom Helmholtz-Zentrum in Berlin mit ins Boot geholt. Als Leiterin der Außenstelle Forchheim des "Innovationsnetzwerkes für neue Materialien" im Keller des Medical-Valley-Gebäudes will die Expertin für Nanotechnologie die Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft stärken.
Das Institut will im Keller des Hauses die modernsten und leistungsfähigsten Mikroskope aus dem Hause Carl Zeiss installieren. Diese Technik soll von den umliegenden Universitäten ebenso genutzt werden wie von Industrie und Wirtschaft.
Damit die teuren Mikroskope ausgelastet werden, spiele der Team-Gedanke eine immer größere Rolle, so Christiansen. So sei es für ein Unternehmen wie Schaeffler wirtschaftlicher, sich der Geräte im "Medical Valley" zu bedienen, als selber Mikroskope anzuschaffen.
Hinzu komme: Der Keller des Hauses sei geradezu prädestiniert für Hochleistungs-Mikroskopie. Hier gebe es nicht die geringste Schwingung, die ein Messergebnis verfälschen könnte. Dies bestätigten Messungen der Zeiss-Ingenieure vom 22. Dezember, erläutert Christiansen.
"Diese Mikroskope schaffen es, über Glasfaserkabel 200 Gigabite Daten pro Sekunde zu produzieren. Da brauchen Sie leistungsfähige Computer, die diese Bilder für uns anschauen, auswerten und die gewünschte Form extrahieren", verdeutlichte die Professorin. Also würden Experten benötigt, die mit großen Datenmengen umgehen könnten. Und es müsse interdisziplinär gearbeitet werden. Einer soll vom anderen profitieren.
Auch wenn auf dem Dach des Gebäudes "Medical Valley" steht, werden sich die Untersuchungen keineswegs auf Medizintechnik beschränken. Materialuntersuchungen würden ebenso durchgeführt wie Untersuchungen von Gewebeproben aller Art. "Ich habe dafür die besten Leute ausgesucht", betont Silke Christiansen. Sie versichert: "Ich glaube an diese Geschichte."
Um das Vorhaben voranzutreiben, fährt die Professorin zweigleisig. Noch bevor die ersten Mikroskope im Medical-Valley-Center installiert werden, hat Silke Christiansen Kontakte zu den Universitäten geknüpft, um das Interesse an einer solchen Einrichtung auszuloten. Mit durchweg positiven Rückmeldungen, wie die Professorin bestätigt.
Gleichzeitig sucht sie Kontakte zu den Unternehmen der Region, die als Nutzer in Frage kommen. Um bekannt zu werden , überlegt Christiansen eine Teilnahme an der "Langen Nacht der Wissenschaften". Auch für Betriebspraktika soll das Institut offenstehen.