Die Landfrau als Alleskönnerin

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Für das leibliche Wohl der Gäste sorgen die Landfrauen selbst - zum Beispiel mit vielen selbstgebackenen Kuchen. Foto: Franz Galster
Für das leibliche Wohl der Gäste sorgen die Landfrauen selbst - zum Beispiel mit vielen selbstgebackenen Kuchen. Foto: Franz Galster
Zum Erinnerungsbild mit Carolin Reiber (Mitte) stellten sich Kreisbäuerin Rosi Kraus (rechts) und ihre Stellvertreterin Christine Werner. Foto: Franz Galster
Zum Erinnerungsbild mit Carolin Reiber (Mitte) stellten sich Kreisbäuerin Rosi Kraus (rechts) und ihre Stellvertreterin Christine Werner.  Foto: Franz Galster
 
Von links Forchheims Bierkönigin Carine II., Carolin Reiber, Kirschenkönigin Sandra I. und Meerrettichkönigin Christine I. Foto: Franz Galster
Von links Forchheims Bierkönigin Carine II., Carolin Reiber, Kirschenkönigin Sandra I. und Meerrettichkönigin Christine I. Foto: Franz Galster
 
Die Egloffsteiner Burgspatzen Foto: Franz Galster
Die Egloffsteiner Burgspatzen Foto: Franz Galster
 
Popcorn Foto: Franz Galster
Popcorn Foto: Franz Galster
 
Die Landfrauen Egloffstein Foto: Franz Galster
Die Landfrauen Egloffstein Foto: Franz Galster
 
Foto: Franz Galster
Foto: Franz Galster
 
Foto: Franz Galster
Foto: Franz Galster
 
Die Prominenz beim Bügeln Foto: Franz Galster
Die Prominenz beim Bügeln Foto: Franz Galster
 
Foto: Franz Galster
Foto: Franz Galster
 
Foto: Franz Galster
Foto: Franz Galster
 
Der Landfrauenchor Foto: Franz Galster
Der Landfrauenchor Foto: Franz Galster
 
Foto: Franz Galster
Foto: Franz Galster
 
Foto: Franz Galster
Foto: Franz Galster
 
Eggloffsteins Bürgermeister Stefan Förtsch Foto: Franz Galster
Eggloffsteins Bürgermeister Stefan Förtsch Foto: Franz Galster
 

Als Hauptreferentin in Forchheim zeigte Carolin Reiber die vielfältigen Aufgaben ihrer Gastgeberinnen auf.

Ein deutliches "Grüß Gott und herzlich willkommen" entbot die wieder gewählte Kreisbäuerin Rosi Kraus zur Eröffnung des Landfrauentages des BBV Kreisverbandes Forchheim. Die große Jahn-Kulturhalle hatte Mühe, alle Besucher aufzunehmen. Information und Unterhaltung kamen nicht zu kurz.

Kraus verwies auf das Motto "Landfrauen tragen Verantwortung". Das sich wie ein roter Faden durch das Programm zog. Nur zwei Prozent der Arbeitsplätze mache der Berufsstand der Bauern noch aus und verdiene eine besondere Wertschätzung.

Traditionell müssen beim Landfrauentag einige Ehrengäste auf die Bühne, um ihr Können zu beweisen. Es waren dieses Mal Landrat Hermann Ulm, Bürgermeister Franz Streit, BBV-Bezirkspräsident Hermann Greif und Dekan Günther Werner. Das geforderte Hemdenbügeln ging ihnen, belustigt beobachtet von vielen hundert Augenpaaren, nicht so recht von der Hand.

Was ihnen denn zu den Landfrauen einfalle, war eine der vielen Fragen, die sie zu beantworten hatten. Hermann Ulm verwies darauf, dass es wohl keinen weiteren Landkreis in Bayern gebe, wo die oberste Landfrau dem Landrat so nahe ist - Rosi Kraus ist seine Stellvertreterin. Dekan Werner erinnerte an die biblische Geschichte mit Martha und Maria, die Aktive und die Besonnene. Beides müsse auch die Landfrau vereinbaren. Franz Streit dankte für seine Adelung als Bauernpräsident und versprach, dass auch nächstes Jahr ein Platz für die Landfrauen in Forchheim sein werde. Die jetzige Halle ist vom Abriss bedroht. Hermann Greif appellierte bei dieser Gelegenheit an alle, die Sozialwahlen ernst zu nehmen und dort dem BBV ihre Stimme zu geben. Alle Befragten waren sich einig, dass die Bürokratie für die Bauern ein großes Problem darstelle, das es zu beseitigen gilt.


Sehnsucht nach der heilen Welt

Als "Urmünchnerin mit Dirndl und rollendem R" begrüßte Kraus die Hauptreferentin Carolin Reiber. Jeder Ort werde erst schön durch seine Bewohner, begann Reiber ihr Referat. Sie sei beeindruckt vom Wissen und Engagement der Landfrauen, sprach von der Sehnsucht nach der heilen Welt. Dabei kenne sie vom Hof ihrer Großeltern auch die Wirklichkeit. Sie geißelte die unsägliche Dokusoap "Bauer sucht Frau". Dies in einem Gebiet, wo die Landwirte besten ausgebildet, Frauen als Meisterinnen und Managerinnen unterwegs seien. Eine Landfrau müsse alles sein, Bäuerin, Gattin, Mutter, Finanzgenie, Gärtnerin, Konditorin oder auch schon einmal Friseuse, schlichtweg Allrounderin.

Reiber verstand es geschickt, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Sie lauschten in großer Stille. Kraus und ihre Stellvertreterin Christine Werner übergaben ihr am Ende süße lokale Produkte, die zur Leibspeise von Reiber passen, zum Kaiserschmarrn.

Dann kam der große Auftritt der Egloffsteiner. Bürgermeister Förtsch erklärte kurz die Geschichte des Ortes, wie aus dem Geschlecht der Agilulf vom Stein der Namen Egloffstein entstand. Ein Geschlecht, das nach vielen Wirren der Jahrhunderte heute noch fortbesteht. 2800 Hektar Fläche, 2100 Bürger, 16 Ortsteile, sechs Feuerwehren umfasst die Flächengemeinde. Die Zahl der Landwirte schrumpfte innerhalb von 17 Jahren von 160 auf 80, davon bewirtschaften nur zwei Betriebe mehr als 50 Hektar.


Elke Sommer und Oleg Popov

Trotzdem eine vielseitige, lebendige Marktgemeinde, wie die Moderation von Siegrid Hopfengärtner zeigte. In Sketchen, dezent hinterlegt mit Bildern, ließen die Dorfbäuerinnen der Marktgemeinde das Dorfleben vorbeiziehen, erwähnten in ihrer oft witzigen Unterhaltung beiläufig die vielen attraktiven Einrichtungen vom Wildpark mit mehr als 120 000 Besuchern im Jahr bis zum beheizten Freibad. Sie verrieten als Ratschweiber, dass bekannte Persönlichkeiten wie Elke Sommer sich ein Stelldichein hier gaben und Egloffstein durch die Liebe die Heimat des weltbekannten Clowns Oleg Popov wurde.

Dieser schenkte dem Ort auch ein bewegendes Heimatlied. Dazu setzten die Burgspatzen, angeleitet von Christl Meier, auf der Bühne mit altfränkischem Liedgut bunte Akzente, ebenso wie die lebhaften kleinen Popcorn, eine junge Sängerschar aus der Kindertagesstätte Elmar und der Volksschule.


Spende fürs Montagstelefon

Christine Werner warb ih ihrem Schlusswort für interessante Termine. Dazu zählt die Landfrauenfahrt am 24. April nach Regensburg und ins Altmühltal, der Tag des offenen Hofes am 25.Mai in Ebersbach und die Aktion Kindertag auf dem Bauernhof vom 19. - 30. Juni 2017. Am 14. Juni ist die Aktion Landfrauen im Spargelfeld angesetzt.

Die freiwillige Spende, für die der Hut durch die langen Reise ging, kommt dieses Jahr dem Montagstelefon zugute, für Menschen, die Hilfe suchen.

Der Friede war ein Thema des Landfrauenchors, zu dem Kreisbäuerin Rosi Kraus das Solo unter "Gott Vater höre unsere Stimme" sprach. Am Ende stimmten alle gemeinsam das Oberfrankenlied an.