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Die flippige Kapelle Petra kommt nach Gräfenberg


Autor: Petra Malbrich

Gräfenberg, Donnerstag, 03. Sept. 2015

Die westfälische Band mit dem ungewöhnlichen Namen vertont mit den Mitteln des Pop und Punk skurrile Geschichten aus dem Alltag. Am nächsten Samstag spielen sie auf dem Open-Mind-Festival in Gräfenberg.
An diesem Samstag sind Kapelle Petra der Headliner beim Open-Mind-Festival in Gräfenberg.  Foto: Kapelle Petra


Lustige Beobachtungen aus dem alltäglichen Leben in eine nette Geschichte verpacken und das Ganze musikalische vertonen - so ließe sich das Erfolgsrezept der Kapelle Petra formulieren. Ganz so einfach zu beschreiben sind Musik und Bühnenshow der Band dann aber doch nicht.

Man muss es gehört und sich ein Bild davon gemacht haben. Viele Leute haben genau dies getan. Ihr "Geburtstagslied" ist schon mehr als zwei Millionen Mal auf Youtube aufgerufen worden.



Ähnlich populär ist ihr Lied "Gewitter". Mit rockigen Sound beschreibt die Band aus dem westfälischen Hamm eine fast alltägliche Begebenheit: Eine ältere Frau macht sich nach einem schweren Gewitter Sorgen um ihre Tochter und ruft bei der Polizei an.


Ein schönes Hobby

Hörprobleme der betagten Dame sorgen für Missverständnisse und einen am Ende witzigen Text, aus dem Schlagzeug, Gitarre, Bass und Gesang einen flippigen Ohrwurm machen. "Rock, Pop und Punk" benennt Schlagzeuger Markus Schmidt die Genres, derer sich die Kapelle Petra in ihren Songs bedient. Das Augenmerk der Kapelle legt die Band aber auf ihre Bühnenshows. Dass das Publikum und auch die Band selbst Spaß hat, darum gehe es. "Die Kapelle Petra hat sich gegründet zu einer Zeit, als keiner ein Instrument spielen konnte", sagt Schmidt. Eigentlich ging es den Freunden damals eher um die gemeinsamen Treffen und das Biertrinken. Später wollten sie ihrer Runde einen Namen geben. Der Name "Petra" erschien ihnen eine passende Wahl. Das war im Jahr 1997. "Damals waren Musik und Auftritte noch ein aufwendiges, aber schönes Hobby", erinnert sich Schmidt.

Zur Band gehören neben dem Gitarristen und Sänger Guido Scholz, Rainer Siepmann, Schmidt und die Bühnenskulptur Gazelle. Siepmann, der von Haus aus Schlagzeuger war, musste für die Kapelle Petra den Bass lernen, denn Markus Schmidt hatte beschlossen, selbst hinter dem Schlagzeug zu sitzen. Erst im Jahr 2013 entschieden sie sich, ihre musikalische Karriere professioneller zu verfolgen. Alle hängten sie daraufhin ihre bürgerlichen Berufe als Sozialarbeiter oder Techniker an den Nagel.


"Leicht bekloppt"

Seitdem geht es tatsächlich bergauf mit der Kapelle Petra. Die Band absolviert inzwischen 60 Auftritte pro Jahr. Im Februar kommenden Jahres soll ihr fünftes Album erscheinen.

Das Konzept ihrer Shows ist mit den Jahren identisch geblieben. "Leicht bekloppt" geht es laut Schmidt auf der Bühne zu. "Die Utensilien basteln wir selbst", sagt der Schlagzeuger. Und dann fällt noch dieser etwas rundlich wirkende, nette Mann in den Videos der Kapelle Petra und auf der Bühne auf. "Gazelle" steht auf einem Schild. "Gazelle", das ist der Name des Maskottchens der Kapelle Petra. "Gazelle trainiert für Olympia" lautet auch eines der Lieblingslieder des Schlagzeugers.

Im Grunde steht die Gazelle einfach auf der Bühne und tut gar nichts. Auch am Samstag, 12. September, wird das wieder so sein. Dann findet die Kapelle Petra den Weg nach Gräfenberg. Von der Stadt selbst haben sie noch nie etwas gehört.

Auch nicht, warum das Open-Mind-Festival stattfindet. Aber für die Mitglieder von Kapelle Petra gibt es ohnehin nichts Schöneres, als mit der Band unterwegs zu sein.



Termin Am Samstag, 12. September, spielt Kapelle Petra auf dem Gräfenberger Open-Mind-Festival auf dem historischen Marktplatz. Das Festival beginnt mit der ersten Band um 18 Uhr. Einlass ist bereits um 16 Uhr. Kapelle Petra beschließen als vierte und letzte Band das Festival mit ihrem Konzert um 22.30 Uhr. Das Festival endet um Mitternacht.

Karten Der Eintritt zum Open-Mind-Festival kostet zehn Euro. Schüler und Studenten bezahlen fünf Euro.

Veranstalter Seit acht Jahren veranstaltet das Bürgerforum Gräfenberg das Festival. Es reiht sich sich in die Aktivitäten des Bürgerforums für Menschenrechte, Demokratie, Akzeptanz und Toleranz.