Die CSU Forchheim präsentiert ihre Kandidaten und übt heftige Kritik
Autor: Pauline Lindner
Forchheim, Freitag, 19. Juli 2019
Die CSU Forchheim hat ihre Kandidatenliste für die Stadtratswahl aufgestellt. Der designierte Oberbürgermeisterkandidat Udo Schönfelder kritisierte den amtierenden OB.
Unter ihrem Wahlkampfmotto "Forchheim kann mehr ..." stellte die CSU-Stadtversammlung im Sportheim Reuth ihre Liste der Stadtratskandidaten auf. Nach dem durch das Parteiengesetz vorgeschriebene Wahlprozedere sagte der designierte Oberbürgermeisterkandidat Udo Schönfelder: "Die Liste steht nun - hervorragend. Wir sind gut unterwegs."
Er schwenkte sofort zur Tagespolitik mit dem Vorwurf gegenüber dem amtierenden Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD), er habe im Planungsausschuss zuerst die Räte zur höheren und damit wirtschaftlicheren Lösung für ein Parkhaus neben der Moschee an der Eisenbahnbrücke bewegt, obwohl er gewusst habe, dass es bei deren Bau eine Vereinbarung zwischen Ex-OB Franz Stumpf und dem Vorstand gab. Sie besagt: Der Moscheeverein verzichtet auf ein Minarett, dafür wird in unmittelbarer Nähe kein höheres Gebäude als die Moschee errichtet.
"Vorenthaltene Information"
Die vorenthaltene Information ist nach Schönfelder eine Bringschuld - ebenso wie die Tatsache, dass ein Parkhaus nicht in die Tiefe gebaut werden kann, weil der Boden kontaminiert ist. "Ich plädiere an dieser Stelle ausdrücklich für die kleinere Variante", betonte Schönfelder. Denn er sieht unschöne Auswirkungen, bleibe man bei der großen, 13 Meter hohen Variante. Er sieht im Geist schon eine Demonstration muslimischer Mitbürger und der SPD, die das Worthalten einfordere. Schönfelder befürchtet aber als unmittelbare Reaktion Gegenkundgebungen gegen eine angebliche Islamisierung Forchheims. Ein Parkhaus sollte seiner Meinung nach kein Nährboden für extreme und radikale Kräfte werden.
"Das Schiff Forchheim wurde vom derzeitigen Steuermann in gefährliche Untiefen manövriert", behauptete Schönfelder auch bei den Verlagerungsvorhaben der Baywa. Siemens-Healthineers will deren Gelände an der Lände für seine Erweiterung. Der landwirtschaftliche Fachhändler will dafür an den Kreisel vor Kersbach ausweichen und zwar auf die Sigritzau zugewandte Seite. Wie dies auch der Planungsausschuss des Stadtrats es absegnete, weil es angeblich keine Alternativen gäbe.
Signale der Bevölkerung
Bei der Standortwahl sieht Schönfelder durchaus Alternativen als im direkten Blickwinkel Richtung Walberla und Fränkische Schweiz, und zwar auf den freien Flächen auf den anderen Seiten des Kreisels oder am Rande des Gewerbegebiets Pilatus zwischen Forchheim und Hausen. Die Signale aus der Bevölkerung sollten gehört werden.
Der dritte kritische Punkt aus den aktuellen Themen in der Stadt ist für Schönfelder das Kulturzentrum Kolpinghaus. Er forderte, die Bespielbarkeit durch Mängelbeseitigung sicherzustellen und parallel die Gebäudeplanung für einen Umbau mit Erweiterung fortzuführen. Die Stadt Fürth hätte dies beim Gastspieltheater "Comödie" vorgeführt. Weiter will sich Schönfelder für eine "Regieführung durch Kulturschaffende", insbesondere das Junge Theater Forchheim, einsetzen. Eine Einbeziehung des Erlanger E-Werks über beratende Tätigkeit hinaus hält er für falsch, weil die Erlanger dadurch in eine Zwickmühle zum Nachteil des Standorts Kolpinghaus geraten könnten.
Die CSU-Stadtratsliste
Außer Franz Streit kandidieren alle bisherigen Stadträte der CSU erneut für ihr Amt: Udo Schönfelder, Thomas Werner, Holger Lehnard, Hans-Werner Eisen, Martina Hebendanz, Reiner Freund, Josua Flierl, Karl-Heinz Fleckenstein, Thomas Schuster, Mathilde Hartmann, Gerhard Käding, Günther Bundgaard und Markus Schmidt.