Die Burg Hiltpoltstein hat einen neuen Herrn
Autor: Josef Hofbauer
Hiltpoltstein, Mittwoch, 19. Juni 2013
Für 400.000 Euro ging die Burg Hiltpoltstein (Landkreis Forchheim) an den Nürnberger Architekten Uwe Andersen. Er will die Anlage teilweise privat nutzen, teilweise zu Seniorenwohnungen umbauen. Der Förderverein freut sich über den Kauf.
Es war der fünfte Anlauf, für die Burg Hiltpoltstein einen neuen Herrn zu finden. Diesmal mit Erfolg. Bei der Versteigerung der Burganlage am Mittwoch um 13 Uhr durch das Amtsgericht Bamberg im Sitzungssaal 28 ging der Zuschlag an den Nürnberger Architekten Uwe Andersen. Mit 400.000 Euro überbot Andersen seinen Konkurrenten, der bis zuletzt mitgegangen war.
Zur großen Erleichterung von Wolf-Dieter Hildisch, den Vorsitzenden des Fördervereins Burg Hiltpoltstein. Der Vereinigung gehören auch Ingrid Hofmann (Personalleasing Hofmann), Herbert Hubmann, Geschäftsführer der Obstverwertung Igensdorf, oder der Mediziner und Oldtimer-Fan Burghart Vogelsang und Bürgermeisterin Gisela Bauer an.
Wolf-Dieter Hildisch war am Mittwoch wie schon bei den vorherigen vier Versteigerungesterminen vor Ort im Amtsgericht Bamberg.
Deshalb hatte er Interessenten durch die Burganlage geführt, darunter den Architekten Uwe Andersen aus dem Nürnberger Ortsteil Katzwang.
Prädestiniert für die Burg
Als Andersen bei der Versteigerung den Zuschlag erhielt, fiel auch Hildisch ein Stein vom Herzen. "Er ist prädestiniert für die Burganlage, zu der elf laufende Posten, vom Felsmassiv über das ehemalige Pflegamtsgebäude, die Stallungen bis zu Gartenland und dem Innenhof gehören", sagt Hildisch.
Andersens Konzept für eine Sanierung der Burg sei das einzige gewesen, das den Förderverein wirklich überzeugt habe. "Andersen hat viel Erfahrung im Bereich Denkmalpflege", weiß Hildisch, der auf die Sanierung der "Almosmühle" in Nürnberg verweist.
Andersen hatte das ehemalige Elektrizitätswerk in der Mühlengasse aus dem Jahr 1234 aufwendig saniert. 2001 hatte Andersen den ganzen Stadtteil An Hammer in Katzwang restauriert, die damals leer stehende Mühle erworben und einen siebenstelligen Betrag in die Sanierung gesteckt.
Von der Versteigerung der Burg Hiltpoltstein hat Andersen aus Zeitungsberichten erfahren. Er suchte den Kontakt zum Förderkreis und besah sich das Objekt. "Schon damals war mir klar, Uwe Andersen würde gut zum Ort und gut zur Burg passen", meint Hildisch. "Hier hat die Chemie von Anfang an gestimmt."
Wohnungen für Senioren
Der neue Burgherr will seinen Besitz zunächst einmal selbst nutzen. Den Ost- und den Westflügel im Erdgeschoss will Andersen zu behindertengerechten Seniorenwohnungen umbauen. Er denkt dabei an zehn bis zwölf Wohneinheiten.
Sind die Eigentümer noch im Berufsleben, können die Räumlichkeiten vermietet werden. Gleichzeitig könne der Inhaber Steuern sparen. Spontan stießen Wolf-Dieter Hildisch, der neue Burgbesitzer Uwe Andersen und ein paar Freunde im Bamberger "Greifenklau" auf den Besitzerwechsel für die Burg an.