Die Bürger sind erst später dran
Autor: Karl-Heinz Frank
Kleinsendelbach, Freitag, 15. August 2014
Die Dorfgemeinschaft Kleinsendelbach scheitert mit ihrem Wunsch nach einer Bürgerversammlung. In Sachen der Abwasserentsorgung sollen jetzt erst einmal Fachleute ihre Arbeit tun.
Mit dem Breitbandausbau und dem Zustand der Abwasserentsorgung hat sich der Kleinsendelbacher Gemeinderat jetzt auseinandergesetzt. Die Dorfgemeinschaft Kleinsendelbach hatte eine Bürgerversammlung beantragt, auf der das Konzept zur Niederschlagswasserbeseitigung vorgestellt und diskutiert werden sollte. Hildegund Fischer war es, die den Antrag gestellt hatte. Sie wünschte sich, dass bei der Versammlung auch die Kleinsendelbacher selbst über ihre Erfahrungen mit Rückstaus und Überflutungen berichten können.
Den Antrag aber lehnte Bürgermeisterin Gertrud Werner (UWK) mit der Mehrheit ihrer Fraktion und damit 7:6 Stimmen ab. Zunächst sollen nun die Ergebnisse des in der letzten Sitzung beauftragten hydrodynamischen Gutachtens abgewartet werden.
Höhere Geschwindigkeit
Anschließend soll nach den Vorstellungen der knappen Mehrheit die Schwachstellen im Kanalnetz genauer betrachtet werden. Auch die betroffenen Anwohner sollen dann zu Wort kommen.
Derzeit sei es für eine Einbeziehung der Bürger dagegen noch zu früh, lautete der Tenor im Gemeinderat. Das sah auch Gemeinderat Armin Fuchs (UWK) so. "Ich rate dazu, erst einmal die Fachleute ihre Arbeit machen zu lassen", sagte er.
Bernhard Mehl (Dgem) sprach sich seinerseits dafür aus, zumindest im neuen Baugebieten die Straßen so anzulegen, dass das Niederschlagswasser ohne Stau in den Bach abgeleitet werden kann. Mit 12:1 Stimmen und gegen das Votum von Armin Fuchs schloss sich anschließend das Gremium dem Vorschlag der Verwaltung an, mit dem neuen Förderverfahren auch im eigenen Gemeindegebiet eine flächendeckende Leistung von mindestens 30-50 Mbit/s anzustreben.
Für dieses Vorhaben stehen Kleinsendelbach jetzt ein Höchstbetrag von 590 000 Euro zur Verfügung. Sollte die Gemeinde in Sachen Breitbandausbau mit einer weiteren Kommune kooperieren, könnte sie weitere 50 000 Euro einstreichen. In diesem Fall müsste die Gemeinde mit einem 20-prozentigen Eigenanteil rechnen. Konkret würde dies für die Gemeinde einen Betrag wohl zwischen 80 000 Euro bis 100 000 Euro bedeuten.
Landratsamt mahnt
Einstimmig beschloss der Gemeinderat anschließend, die finanziell lohnende interkommunalen Zusammenarbeit tatsächlich auch anzustreben.
Das Sachverständigenbüro Corwese bekam gleichzeitig zum Angebotspreis von 7021 Euro brutto den Auftrag, den Breitbandausbau vorzubereiten und anschließend auch zu begleiten. Das Forchheimer Landratsamt hat den laufenden Haushalt der Gemeinde inzwischen genehmigt. Allerdings mahnten die Finanzhüter ein weiteres Mal an, einer künftig wohl geringeren Zuführung zum Vermögenshaushalt damit zu begegnen, dass die Ertragskraft des Kleinsendelbacher Verwaltungshaushalts gesteigert werde.