Der Markt feiert mit "Upcycling"
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Donnerstag, 02. Juni 2016
Im 20. Jubiläumsjahr rechnen die Organisatoren mit 10 000 Besuchern auf dem Forchheimer Kunsthandwerkermarkt.
Die Erfolgsgeschichte, die Museumsleiterin Susanne Fischer erzählte, lässt sich durch eindrucksvolle Zahlen belegen: Als der Handwerkermarkt vor 20 Jahren startete, kamen auf Anhieb 3000 Besucher, um 60 Aussteller zu sehen.
Doch im Laufe von zwei Jahrzehnten wurde dieser Erfolg noch bei weitem übertroffen. Wenn Susanne Fischer und John Schlemmer den Kunsthandwerkermarkt organisieren, dann müssen sie mittlerweile unter 300 Bewerbern aus ganz Deutschland auswählen: 100 von ihnen finden Platz in der Kaiserpfalz, um 10.000 Besuchern ihr Kunsthandwerk zu präsentieren: Grafiken, Schmuck, Naturmaterialien oder Arbeiten aus Glas, Leder, Keramik, Metall, Papier und Holz.
Markt als Marke
Der Markt habe sich stets weiterentwickelt, sagt Susanne Fischer - mit Sonderthemen und mit immer neuen Ausstellern (mindestens 30 Prozent sind in jedem Jahr neu). Die Veranstaltung sei eine "Marke für die Stadt" geworden, freut sich die Museumsleiterin: "Der Kunsthandwerkermarkt ist imagebildend, Forchheim wird dann bunt und weltoffen."Eine Sonderschau wird es auch beim Jubiläumsmarkt geben. Das Thema: "Upcycling". Damit werde ein "weltweiter Trend zur Nachhaltigkeit" aufgegriffen, sagen die Markt-Organisatoren Fischer und Schlemmer. Weggeworfenes erhalte "neues Leben durch Umwidmung" (Fischer) und werde mit neuem Design sogar aufgewertet. Aus ausgemusterten und entsorgten Dingen entstünden kreative, ausgefallene Objekte. Da werden dann beispielsweise Krawatten zu Westen und aus Altpapier entstehen Ketten.
Das Organisatoren-Duo betont, dass das Motto des Marktes - "ausgefallen und ausgezeichnet" in Forchheim sehr ernst genommen werde. Man gehe gezielt auf die Suche (auf anderen Märkten und im Internet), um preisgekrönte und ausgefallene Kunsthandwerker in die Stadt zu holen. Bei den Ausstellern und Besuchern sei die Veranstaltung gleichermaßen begehrt, sagt Susanne Fischer; bei den Ausstellern, weil die günstigen Standgebühren gute Verdienstmöglichkeiten böten. Und bei den Besuchern, weil sie die betont ästhetische Präsentation schätzten. Eine Besucherbefragung habe ergeben, dass 40 Prozent der Gäste aus dem Großraum Nürnberg nach Forchheim kommen. Trotz der hohen Besucherzahlen werde man im nächsten Jahr gemeinsam mit der Universität Bamberg die Werbestrategie des Marktes noch besser erforschen, kündigte Susanne Fischer an.
Der Jubiläumsmarkt ist mit einer "Langen Einkaufsnacht" kombiniert
Markt Der 20. Kunsthandwerkermarkt unter dem Motto "ausgefallen - ausgezeichnet" findet am 11. und 12. Juni statt. Am Samstag, kombiniert mit der Langen Einkaufsnacht von 10 bis 21 Uhr, am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro.
Musik Um 19 Uhr am Samstag spielt das Georg Stirnweiß Trio des Forchheimer Bassisten Georg Stirnweiß im Innenhof der Kaiserpfalz. Stirnweiß und seine Band gewannen 2015 den Deutschen Rock- und Pop-Preis in der Kategorie "Beste Popband 2015" und in den vier Nebenkategorien "Bester neuer Rock- & Popkünstler", "Bestes Popalbum", "Beste Instrumentalband" und "Beste Studioaufnahme". Am Sonntag gibt es ebenfalls Musik - beim traditionellen Jazzfrühschoppen mit "Jazz-Y-Bon".
Workshops Für Kinder öffnet an beiden Tagen von 14 bis 17 Uhr kostenlos die kreative Kindermitmachwerkstatt der Kunstpädagogin Christine Frick mit drei Workshops.
Workshop 1: "Druck dich bunt und bunt gedruckt!" Wie zu Dürers Zeiten wird mit einer Radierpresse gedruckt. Die Leitung hat Jörg Kiesslinger, Gastkünstler der Partnerstadt Pößneck.
Workshop 2: Aus alt mach Schmuck! Es wird gefaltet, gepresst und kreativ aus Altpapier kombiniert. Die Leitung des Workshops hat Christin Kroack (Werkstatt in der Fabrik)
Workshop 3: Klasse Tasche! Die Teilnehmer nähen aus Reststoffen Taschen und gestalten eigene Stoffmuster. Die Leitung haben Ute Bergunde und Christine Frick, (Werkstatt in der Fabrik).