Der König des Kellerwaldes
Autor: Leonhard Hühnlein
Forchheim, Sonntag, 26. Juli 2020
Seine Motto-Shirts haben längst Tradition: "King Alladooch"-Ulli Raab erzählt, wieso das diesjährige Shirt ohne Fans undenkbar gewesen wäre.
Ein reales Königreich kann er zwar nicht vorweisen, dennoch gilt Ulli Raab seit Jahrzehnten als unbestrittener "King Alladooch" des Kellerwaldes. Für seine Fans wäre es undenkbar, das Annafest ohne ein aktuelles oder früheres Motto-Shirt zu besuchen.
Seit 2006 hilft ihm Freund und Grafiker Olli Lotz dabei, ein angesagtes Thema aus dem Jahresgeschehen auf eine Druckvorlage zu bringen, laut Ulli Raab bewegen sich beide auf der gleichen Ebene. Den Rest erledigt seit 1993 ein weiterer Freund des "King". Drucker Atze Bauer in Höchststadt hat bereits die Erstauflage T-Shirts auf Stoff gebracht, seinerzeit noch in geringer Stückzahl und ausschließlich in weiß. Dieses trug noch den auf Papier gezeichneten Anfangs-Slogan "Aller Dooch Annafest" und wurde danach auf Wunsch einiger Wirte geändert. Aus "Aller" wurde "Alla", der Schriftzug ist aber gleichgeblieben.
Eigene Entwürfe
In jenen ersten Jahren kamen die Entwürfe noch direkt aus der Ideenschmiede des kreativen Tausendsassas selbst, der seinen Einfallsreichtum auch in der Spitze des "Jungen Theaters Forchheim" einbringen kann. Als Miterfinder des "Kneipenfetzt" und ähnlicher Projekte lässt der ehemalige Rektor der Pinzberger Grundschule seiner schöpferischen Ader freien Lauf und pflegt in bester Vernetzung der regionalen Kulturszene gewichtige Kontakte zu Förderern und Entscheidungsträgern. Werdegang und Geschichte zum Annafest T-Shirt lassen sich - mit vielen Ursprungsgrafiken von einst, bis zu den heutigen Motiven bebildert - im eigens eingerichteten Kapitel unter www.alladooch-annafest.de nachverfolgen.
Heuer ist alles anders
Doch heuer schien zunächst alles anders, sagt Raab rückblickend: "Als Mitte April die Absage des Annafestes offiziell verkündet wurde, habe ich diese traurige Entscheidung auch in meiner Facebookseite veröffentlicht. Die Reaktionen darauf waren überwältigend, um nicht zu sagen, sie wandelten meine Niedergeschlagenheit in eine positive Stimmung um, die mich zuversichtlich nach Vorne schauen ließ."
Dem Wunsch vieler der Pandemie trotzenden Fans der Annafest-Gemeinde folgend, die darum baten, für heuer dennoch ein T-Shirt zu entwerfen und dabei den Slogan "Kaan Dooch Annafest" favorisierten, reiften im inzwischen 70-jährigen Kreativgeist die Gedanken: "Die grundsätzliche Idee und der Vorschlag kam von den Fans, ohne diesen Zuspruch hätte es vielleicht heuer keines gegeben. Nun galt es noch ein positiv gestaltetes Motiv zu kreieren, das Olli Lotz und ich gemeinsam entwarfen. Konni, der lustige Maßkrug, der einen Mund-Nasen-Schutz trägt, eine Träne verdrückt, aber zuversichtlich ins nächste Jahr schaut."
Anhänger reagieren positiv
Letztlich wurde das Motiv des 28. Annafest-T-Shirts noch mit "Kaan Dooch Annafest - Wir sehen uns im nächsten Jahr" ergänzt. Abermals reagierte die Anhängerschaft überwältigt: "Geniale Idee. Dieses T-Shirt muss ich unbedingt haben. Wo kann ich es kaufen?"
Da die Buden am Annafest, an denen der Vertrieb mit abgewickelt wurde, heuer nicht stehen, war guter Rat teuer. Als Organisator gelang es Raab aber in kürzester Zeit auch hier Lösungen zu finden: Im Webshop von Drucker-Freund Axel Bauer kann bestellt und nach Hause geliefert werden, im Forchheimer s.Oliver Store abgeholt werden. Das Schlusswort gebührt dem "King Alladooch" höchstpersönlich: "Wir sehen uns im nächsten Jahr - und dann hoffentlich wieder alla Dooch!"