Der Bahn-Ausbau in Eggolsheim steckt fest
Autor: Sylvia Hubele
Eggolsheim, Mittwoch, 29. Juli 2015
Nicht nur Eggolsheims Bürgermeister Schwarzmann macht sich keine Illusionen: Es wird noch Jahre dauern, bis die Arbeiten an der Unterführung sowie die Erweiterung auf vier Gleise abgeschlossen sein werden.
Bis die Unterführung wirklich zu den Bahnsteigen in Eggolsheim führt und die Bahnstrecke viergleisig ausgebaut ist, werden noch einige Jahre ins Land gehen. Davon geht zumindest Claus Schwarzmann (BB), der Bürgermeister von Eggolsheim, aus.
In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates stellten Thomas Sulzer, Karl-Heinrich Hage und Alfons Plenter von der DB Projekt Bau GmbH aus Nürnberg den Stand der Planung im Bereich des Bahnhofs Eggolsheim aus.
Der Bahnübergang am Bahnhof wird demnach geschlossen; ebenso können Landwirte und Autofahrer auf einem weiteren Weg am Rinniggraben die Schienen in der Zukunft nicht mehr überqueren. Künftig sollen nur noch Radfahrer und Fußgänger am Bahnhof mit einer Unterführung von einer Seite der Schienen zur anderen Seite gelangen können. Die kreuzungsbedingten Kosten muss der Markt Eggolsheim zu einem Drittel mitfinanzieren. Er bekommt allerdings vom Staat nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) zwischen 80 und 85 Prozent der Kosten gefördert.
120 Meter lang
Damit diese Förderung auch tatsächlich auf den Weg kommt, stimmten die Marktgemeinderäte mit einer Gegenstimme der Planung der Bahn grundsätzlich zunächst zu. Allerdings müssten weitere Details nachverhandelt werden, ist sich Schwarzmann sicher.
Da die Rampen der Unterführung insgesamt 120 Meter lang sind, sind die Wege von den Fahrradstellplätzen bis zu den Schienen sehr weit: "Wir können unseren Schülern nicht zumuten, ganz außen rumzulaufen", wies Hans-Jürgen Dittmann (CSU) darauf hin, dass die Bahn doch bitte noch auf beiden Seiten eine Treppe vorsehen solle: "Sonst wäre es ein bürgerferner Treppenwitz", sagte Dittmann weiter. Immerhin gebe die Gemeinde zwei Übergänge für Autos auf.
"Wir müssen uns an das Kreuzungsrecht halten und können nur kreuzungsbedingte Maßnahmen durchführen", wiegelte Plentner von der DB Projekt Bau ab. Er erklärte sich aber bereit, die Nachverhandlungen der Gemeinde mit der Bahn über die Treppen zu unterstützen.
Geplant ist, im Januar 2017 mit der Auflassung der Bahnhofstraße zu beginnen. Im März 2017 soll ein provisorischer Steg über die Schienen gebaut werden, sodass beide Richtungen zu Fuß erreicht werden können. Allerdings ist dieses Provisorium auf gar keinen Fall barrierefrei.
Der zweite Bahnübergang soll dann im August 2017 geschlossen werden, weil dann das elektronische Stellwerk der Bahn in Betrieb geht, mit dem die Schranken nicht mehr geregelt werden können.
2020 soll der viergleisige Ausbau der Bahnlinie beginnen. Dann erst kann auch der Lärmschutz realisiert werden.