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Dem Raiffeisengebäude in Poxdorf droht der Abriss


Autor: Dagmar Niemann

Poxdorf, Dienstag, 22. November 2016

Planer raten dem Poxdorfer Gemeinderat, das alte Gebäude dem Erdboden gleichzumachen. Das Gelände eigne sich für Wohnhäuser und auch einen Park.
Die Zukunft des altes Raiffeisengebäudes in Poxdorf steht mehr denn je in den Stimmen.  Foto: Dagmar Niemann


Ab dem 1. Januar 2017 wird die Kindertagesstätte in Poxdorf bereits um 7 Uhr öffnen. Dadurch haben Eltern die Möglichkeit, eine verlängerte Nutzungsdauer von acht bis neun Stunden im Kindergarten sowie von sieben bis acht Stunden in der Kita zu wählen.

Eine vor kurzem erfolgte, überörtliche Rechnungsprüfung hatte ergeben, dass die Gebühren geringfügig erhöht werden müssen. Der Gemeinderat hielt sich an die Vorgaben und sprach sich einstimmig für die Erhöhung aus. Der Anregung von Gemeinderätin Gisela Marquardt (SPD) folgend, soll die Gebührenliste ins Internet gestellt werden. Außerdem wurde beschlossen, bei der Aufnahme in die Kita Geschwisterkinder zu bevorzugen.

Ein Vertreter der Planungsgruppe Strunz aus Bamberg stellte den Vorentwurf des Bebauungsplans für das "Sondergebiet Photovoltaik" vor, das in der Gemarkung Poxdorf an der Bahnlinie Erlangen - Forchheim entstehen soll. Es handelt sich um eine Fläche von rund zehn Hektar südlich und 6,3 Hektar nördlich der FO 2 zwischen Kersbach und Baiersdorf. Dazu kommen noch etwa fünf Hektar zu begrünende Ausgleichsflächen. Es ist in diesem Zusammenhang geplant, den bestehenden, vom Poxdorfer Aibweg kommenden Flurbereinigungsweg etwas zu verlegen. Ziel der Maßnahme ist, einen Verbindungsgraben zum Kreuzbach herzustellen.

Weiter nördlich soll dann unter der Bahnlinie ein Durchgang für den Abfluss größerer Wassermengen geschaffen werden. Dieser Vorentwurf wie auch die dafür nötige Änderung des Flächennutzungsplanes wurde bei Enthaltung der persönlich betroffenen Räte einvernehmlich gebilligt.


Möglicher Umbau der Schule

Anschließend ging es im Gemeinderat um das städtebauliche Entwicklungskonzept für Poxdorf, das im Rahmen des staatlichen Förderprogramms Isek aufgestellt werden soll. Es wird derzeit im Büro für Städtebau und Architektur HWP in Würzburg erarbeitet.

Dabei werden die Ergebnisse des Bürgerworkshops zugrunde gelegt, der in Zusammenarbeit mit Effeltrich Ende Juli in der dortigen Turnhalle stattgefunden hatte. Holger Kess von HWP erläuterte den Vorentwurf, dessen Endfassung dem Gemeinderat Anfang kommendes Jahres vorgelegt werden soll.
Angesprochen wurden dabei Entwicklungsprojekte wie Schule, Kita, Raiffeisengebäude und und das Schwedenhaus. Ferner thematisiert werden das Angebot an Wohnraum, die Mobilitätsversorgung, der Ausbau des Wege- und Radwegnetzes und die Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit.

Aktionsmöglichkeiten bestehen nach Meinung der Planer vor allem in Bezug auf die Sanierung und den Umbau der Grundschule. Hier gibt es nach ihrer Ansicht Raumkapazitäten, die durch die Verlegung des Verwaltungstraktes in die ehemaligen Chemie- und Physikräume neu genutzt werden könnten: etwa für die Poxdorfer Jugendlichen oder für die Senioren und Vereine. Der Umbau läuft, über die Nutzung müssten Arbeitskreise beraten.


Schwedenhaus soll bleiben

In Bezug auf die Kita wäre demnächst zu entscheiden, ob man die sehr teure Sanierung stemmen will oder ob man sich für den Bau einer neuen Kita auf dem alten Sportplatz der Schule entscheidet.
Darüber hinaus empfehlen die Planer den Abriss des alten, 1956 gebauten ehemaligen Raiffeisengebäudes. Das Gelände eigne sich sowohl für eine Wohnbebauung wie auch für die Schaffung eines Parks mit Parkplätzen und Elektromobilitätsstation.

Dagegen solle das Schwedenhaus erhalten und in die Bewahrung und Nutzung des alten Ortskerns einbezogen werden. Hier gelte es, zunächst die Bevölkerung für die Besonderheit dieses denkmalgeschützten Objektes zu sensibilisieren, weshalb sich hier ebenfalls ein Arbeitskreis bilden solle.