Das Walberla mit und ohne Kloß
Autor: Franz Galster
Forchheim, Dienstag, 08. Januar 2013
Zwei Bilder von der Ehrenbürg sind in den Augen der Jury die schönsten der Ausstellung "Kunst & Genuss".
Hye Jeong Chung-Lang aus Nürnberg heißt die diesjährige Siegerin der Kunstausstellung von "Kunst & Genuss", die zum neunten Mal unter dem Schirm des Tourismusvereins "Rund ums Walberla" stattfand. "Innehalten, überlegen, die Werke der Künstler auf sich wirken lassen", so definierte Direktor Gregor Scheller von der Volksbank Forchheim als Gastgeber etwas hintergründig und humorvoll die halbe Stunde des Zusammenseins vor der Verleihung des Kunstpreises.
Beteiligt haben sich elf Künstler in zehn Gaststätten rund ums Walberla im Gebiet zwischen Pinzberg, Thuisbrunn und Pretzfeld. Die Volksbank ist seit vielen Jahren Gastgeber dieser Preisverleihung und unterstützt die Aktion seit Beginn finanziell und logistisch.
Helmut Pfefferle dankte im Namen des Tourismusvereins den Gemeinden Kirchehrenbach, Kunreuth, Leutenbach, Wiesenthau und Pinzberg, die den zweiten Preis in Höhe von 500 Euro bereit stellten. Er würdigte Grafik-Designer und Illustrator Volker Hahn für die Vermittlung und Auswahl der hochklassigen Künstler sowie des Entwurfs der Flyer, ebenso Eberhard Hofmann für die Vermittlung der Musikgruppen, die jeweils kostenlos auftreten.
Volker Hahn schloss sich diesen Ausführungen an und verwies noch einmal auf die zurückliegende Ausstellung. "Es ist mir wichtig, dass die Bürgermeister diese Ausstellungen auch ein wenig zu ihrer eigenen Sache gemacht haben. Es ist ein Stück Kunsttourismus entstanden", zog Hahn Bilanz. Zum kleinen Jubiläum 2013, zehn Jahre Kunst & Genuss, denkt er an eine Sonderausstellung, an der alle bisherigen Künstler beteiligt sind. Wie das mit rund 100 Teilnehmern gehen soll, ist noch offen.
Kurz stellte er die Künstlerin Hye Jeong Chung vor. 1964 in Seoul geboren, wohnt sie seit 1990 in Nürnberg. Kunststudium und Betätigung als Graphikerin waren Schwerpunkte in Korea, ehe sie 1990 nach Deutschland übersiedelte. Sie studiert hier weiter und lehrt an diversen Volkshochschulen und drei Gymnasien in Nürnberg. Hahn fand heraus, dass die asiatische Kunst und Hye Jeong Chung bei der Meditation ansetzen, mit Übungen, die sie zur inneren Ruhe bringen.
Es war die erste Teilnahme der Künstlerin an der Ausstellung. "Ich bin immer wieder vom Walberla fasziniert, deshalb mein Motiv", erzählte sie. Es vermittle ihr viele Impressionen. Die Umsetzung zur Ausstellung habe Monate an Zeit verlangt und ihr viel Spaß gemacht. Mit ihrem Werk "Vision" belegte sie schließlich den ersten Platz.
Ein waschechter Franke bekam mit Peter Thiele aus Nürnberg den zweiten Preis. Hahn bezeichnete ihn als "charmanten Satiriker". 2006 stellte er bereits einmal aus. Er liebt Motive aus der fränkischen Küche, mit einem Schmunzeln versehen. Sein preisgekröntes Werk lautet "Walberla mit Kloß". Es könnte auch ein "mutiertes Schäuferle sein", wie Hahn humorvoll anmerkte.