Das sind Forchheims gefährlichste Straßen
Autor: Sabine Memmel
Forchheim, Freitag, 21. August 2020
Der Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes gibt Einblick, wo es in Forchheim die meisten Unfälle gibt. Häufig bleibt es beim Blechschaden. Viel zu tun hat die Polizei mit Unfallflucht.
Mehrmals täglich rückt die Forchheimer Polizei zu einem Unfall an. Es vergeht kein Tag, an dem es nicht irgendwo in der Stadt kracht und scheppert. Abbiegeunfälle, Kreuzungsunfälle, Vorfahrtsunfälle - "zum Glück meistens nichts Dramatisches", sagt Matthias Düthorn, Sachbearbeiter für Verkehr bei der Dienststelle in Forchheim.
Besonders häufig klappert es beim Linksabbiegen von der Adenauer-Allee in die Untere Kellerstraße. Allein in den vergangenen drei Jahren zählte die Polizei in Forchheim dort 13 Unfälle. Woran das liegen könnte, beispielsweise an der Ampelführung, ist laut Düthorn schwer zu sagen. Das Verkehrs- und Tiefbauamt suche aktuell nach einer Lösung.
Meistens bleibt es beim Blechschaden. Auch in der Bayreuther Straße an den Einmündungen links und rechts der Bahn komme es immer wieder zu Unfällen. Genauso an der Ecke Willi-Brandt-Allee/Hans-Böckler-Straße sowie auf der B 470.
"Vor allem frühs und nachmittags, wenn der Verkehr dicht ist und auch noch viele Fahrradfahrer unterwegs sind. Je mehr los ist, desto mehr kracht es."
Viele begehen Unfallflucht
Das Wichtigste, wenn es zu einem Unfall kommt, ist immer auf die Polizei zu warten. "Unfallflucht haben wir sehr oft. Manche kommen dann erst zwei Stunden später zu uns oder hängen bloß einen Zettel an das beschädigte Auto", erzählt Düthorn, der nur über das Motiv mutmaßen kann: Die Versicherungskosten könnten nach oben steigen.
Stattdessen sei jeder, der einen Unfall verursacht, verpflichtet zu warten. Entweder auf den Geschädigten oder auf die Polizei. "Ansonsten droht eine Anzeige wegen Unfallflucht. Und das kann teuer werden. Zusätzlich kann der Führerschein wegkommen. Das entscheidet der Staatsanwalt."
Mit präventiver Arbeit versuchen die Forchheimer Polizisten, Unfällen vorzubeugen.
Lasermessungen, Radarmessungen, Gurt- und Handykontrollen. "Es gibt Kollegen, die haben einfach einen Blick dafür, wenn etwas nicht passt", weiß Düthorn. Für die Polizisten in Forchheim Routine. Anders ist es bei Unfällen außerhalb der Stadt, wo die Unfallfolgen aufgrund der höheren Geschwindigkeit oft schwerwiegender sind.
"Das Leid, das von Unfällen ausgelöst wird, darf man nicht unterschätzen. Emotional sind da so viele Leute betroffen, Familie, Freunde, aber auch wir Polizisten, Feuerwehr und Sanitäter. Wir sind keine Maschinen und das geht nicht spurlos an uns vorbei."
Es hat gekracht - was ist zu tun?
Safety first Bei einem Autounfall ist zuerst die Unfallstelle mit einem Warndreieck und Warnblinkern zu sichern. "Das hat absolute Priorität zum Schutz von allen Beteiligten", sagt Düthorn.
Notruf Sind Personen verletzt, ist sofort Erste Hilfe zu leisten und der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu informieren. "Bitte erst auflegen, wenn die Leitstelle versichert, alle notwendigen Informationen zu haben."
Blechschaden Bei einem Blechschaden müssen die Schäden dokumentiert und die Kontaktdaten ausgetauscht werden. Die Polizei kann unter 110 hinzugezogen werden und die Versicherung muss anschließend informiert werden.
Reinigung Scherben werden vom Abschleppdienst entfernt. Wenn dieser nicht erforderlich ist, ist der Unfallverursacher verantwortlich. Jedoch werden Scherben auch von den Beamten vor Ort beseitigt. Bei größeren Ereignissen wird auch mal die Feuerwehr hinzugerufen.sam