Das halbe Seniorenheimweggeknabbert
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Donnerstag, 28. Sept. 2017
Die Hälfte des früheren BRK-Seniorenheimes in der Hainbrunnenstraße ist bereits dem Erdboden gleich gemacht. Bald ist der Klotz eingeebnet.
Da wo jetzt der Bagger steht, war früher der Speisesaal des BRK-Seniorenheimes in der Hainbrunnenstraße. Gut die Hälfte des Gebäudes ist bereits abgetragen. Davon zeugen Schuttberge aus Betonbrocken, Ziegelsteinen und zerbrochenen Fliesen, die in den nächsten Wochen nach und nach abgefahren werden.
"Wir haben das komplette Gebäude über alle fünf Stockwerke hinweg bis auf einen Rohbau zurückgebaut", erklärt Bauleiter Michael Zier. Sämtliche Gas- und Wasserleitungen wurden herausgerissen. Das gleiche gilt auch für die noch verbliebene Einrichtung wie etwa die Badezimmer. Auch hier mussten Toiletten, Waschbecken und Badewannen abmontiert und getrennt nach Metall und Keramik entsorgt werden. Bei 130 Zimmern war das jede Menge Arbeit für die Männer der Entsorgungsfirma, die grundsätzlich mit Mundschutz gearbeitet haben.
In großen weißen Müllsäcken lagern allein 150 Kubikmeter Dämm-Material, das ebenso separat entsorgt wird, wie das Holz, die Kabel, Rohrleitungen oder die Stahlstäbe, die Polier Hubert Ertle mit dem Sortiergreifer aus dem Abbruchmaterial fischt. In anderen Containern lagern Kabel oder Rohre. Auch das Holz ist auf einem Haufen gestapelt.
Die Zähne des Baggers beißen sich in ein Stück Betondecke zwischen dem zweiten und dritten Stock. Baggerfahrer Hubert Ertle bedient den Steuerknüppel. Der Greifer kappt die Metallstreben und die Decke plumpst nach unten. Wie mit spitzen Fingern nimmt der Greifer die Metallstäbe, schwenkt nach links und legt sie zu dem anderen Metall.
"Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Betonklotz komplett eingeebnet ist", verspricht Polier Hubert Ertle. Ist das Abbruchmaterial abtransportiert, wird das Kellergeschoss abgebrochen und entsorgt. Erst dann könne mit den Baugrund-Untersuchungen für die drei neuen baugleichen Gebäude, die an Stelle des Seniorenheimes entstehen sollen, begonnen werden. Geplant sind Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 90 und 120 Quadratmetern.
Mit dem Verkauf dieser Wohnungen rechnet der Investor nicht vor Beginn des kommenden Jahres. Vorbild für die neuen Gebäude an der Hainbrunnenstraße sind die Wohnblocks im Mönchspark in Würzburg, für die es viel Lob gegeben hatte.