Das Gößweinsteiner Hallenbad steht im Mittelpunkt der Narrensaison
Autor: Thomas Weichert
Gößweinstein, Sonntag, 18. November 2012
Mit elf Paukenschlägen übernahmen auf dem Marktplatz die Gößweinsteiner Narren die Macht im Wallfahrtsort. Faschingspräsident Franz Macht hatte dazu für den Gößweinsteiner Oberbademeister Jürgen Kränzlein und seine Hansi ein so genanntes "Borati Zelthallenbauskelett" mitgebracht, das einem Vogelhäuschen sehr ähnelte.
Das heiß diskutierte Thema Hallenbad stand im Mittelpunkt der Faschingseröffnung. Sieben Vorschläge, die Sitzungspräsident Markus Zitzmann-Schreiner auch bildlich darstellte, hatte sich Macht für eine künftige Nutzung des Gößweinsteiner Badetempels per Reimform ausgedacht.
Georg Lang, der "Etzdorfer Fast-Landrat, der fast nichts weiß, aber alles schon einmal gehört hat, der niemals Urlaub macht, aber trotzdem selten da ist", fehlte auch diesmal beim Faschingsauftakt. Aus dem Hallenbad könnte man einen Skaterpark, eine Kletterhalle oder gar ein Bordell mit Piep-Show für die Sportler des SV Gößweinstein machen, fand Macht. Oder ein neues Rathaus mit Balkon, von dem aus der Etzdorfer Schorsch zu seinem Volk sprechen kann. "Mein Volk ich liebe mich", ließ Zitzmann-Schreiner vom Balkon des Cafè Sonne verlauten. Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder und das Hallenbad bleibt Hallenbad.
Prinzenpaar aus Sachsendorf
Gelüftet wurde zum Faschingsauftakt auch das Geheimnis, wer das neue Gößweinsteiner Faschingsprinzenpaar der Faschingsgesellschaft Narrenübel Schwarz-Weiß wird. Es sind Claudia III. und Lenz I., die in der Faschingssession regieren.
Beide sind 45 Jahre alt, wohnen in Sachsendorf und haben vier Mädchen, die in den verschiedenen Garden des Narrenkübel mittanzen. Bürgerlich heißt das Ehepaar Claudia und Lorenz Wiegärtner. Claudia ist im Gößweinsteiner Fasching längst keine Unbekannte mehr. Sie ist bereits Trägerin der höchsten Auszeichnung des Fastnachtsverbands Franken, des "Till von Franken". Sie begann ihre Faschingskarriere vor 27 Jahren als Gardemädchen, war aber auch schon Mitglied des Ordenskapitels und Schriftführerin des Vereins. Heute tanzt sie noch im Weiberballett mit.
Ehemann Lorenz galt bisher eher als "Faschingsmuffel". Allerdings machte er zuhause im trauten Wohnzimmer seiner holden Prinzessin den Vorschlag, Gößweinsteiner Prinzenpaar zu werden. "Damit habe ich nie gerechnet", bekennt Prinzessin Claudia, die nun umso glücklicher ist, einmal Faschingsprinzessin ihres Heimatortes Gößweinstein zu sein. Prinz Lenz I. ist Lagerist beim Pottensteiner Autozulieferer Klubert und Schmidt und seine Prinzessin Claudia sorgt als Hausdame für Sauberkeit im Hotel Stempferhof.
"Heuer haut mich im Fasching sicher nichts um, denn ich habe meine komplette Familie um mich rum", reimte Prinzessin Claudia während der Prinzenrede und ihr Lenz gab zurück: "Nachdem meine fünf Mädels sind aktiv im Verein, wollte ich doch auch bei Ihnen sein."