Druckartikel: Dank an die Schöpfung

Dank an die Schöpfung


Autor: Paul Pöhlmann

Muggendorf, Dienstag, 27. Sept. 2016

Beim Erntedank-und Kürbisfest geht es sehr musikalisch zu.
Die Muggendorfer feiern mit einem Festzug den Reichtum der Natur.  Foto: Paul Pöhlmann


"Des is der schönste Festzug nach der Fürther Kerwa", sagte einmal eine begeisterte Zuschauerin am Straßenrand. Sie war mit mehreren tausend Gästen zum großen Erntefestzug anlässlich des Erntedank-und Kürbisfestes nach Muggendorf gekommen. Das Fest findet zwar im Luftkurort statt, doch es ist schon längst zu einer Veranstaltung des gesamten Markts Wiesenttal geworden.

Am Festzug mit über 50 Gruppen beteiligen sich alle Gemeindeteile der Großgemeinde. Sie bilden mit Festzugteilnehmern aus der Fränkischen Schweiz und darüber hinaus einen rund einen Kilometer langen Zug durch den Luftkurort. Dabei hat es vor genau 67 Jahren ganz bescheiden angefangen. Damals bestand der erste Umzug aus dem Erntewagen, einem Kuhgespann vor einem Pflug, einem Pferdegespann mit einem Brauereifass dem Trachtenverein D'Wiesenttaler". Das Ganze führte eine Musikkapelle an.

Der Heimatverein war es auch, der das nachmittagliche Erntedankfest ins Leben rief. Voran getragen wird seit 1949 eine aus Ähren gebundene Erntekrone. Die Krone mit den vier Getreidesorten Korn, Weizen, Geste und Hafer verkörpert das Symbol des Erntedankes.


Eine ganz eigene Tradition

Mehr als doppelt so alt wie das Erntedankfest ist das abendliche Kürbisfest. Dieses wird vornehmlich von der Kirchengemeinde Muggendorf und der Wiesenttaler Volksschule ausgerichtet. Anfänglich waren es Kinder aus dem Ort, die einen kleinen Kürbiszug bildeten.

Heute kommen mit rund 400 Kürbisträgern zehn Mal so viele Mädchen und Buben zum Kürbisfest. In seiner ganzen Art ist es wohl einmalig. Das Fest hat seine eigenen Tradition. In die Kürbishaut werden verschiedenartigsten Motive eingeritzt. Der Fantasie werden dabei keine Grenzen gesetzt. Oft entstehen wahre Kunstwerke. Eine brennende Kerze in den ausgehöhlten Kürbissen bringt die Bilder zum Leuchten. Die Kinder schnitzen ihre Kürbisse oft schon selber und lernen diese Kunst schon in der Wiesenttaler Grundschule. Der Elternbeirat präsentiert sich auch heuer am Festplatz mit einer Kürbiswerkstatt. Seit über 40 Jahren feiert auch der Bayerische Bauernverband sein Kreiserntedankfest im Rahmen der Wiesenttaler Brauchtumsveranstaltung. So auch wiederum am kommenden Sonntag.
Dadurch erfährt das Fest nochmals eine besondere Aufwertung. Die Festansprache hält Monika Hohlmeier, die für CSU im Europaparlament sitzt.


Zwei Gottesdienste

Das Fest beginnt am Freitag, 30. September, um 20 Uhr mit einem Unterhaltungsabend, zu dem die Band Lipstick aufspielt. Am Samstag, 1. Oktober, ist ab 19 Uhr ein fränkischer Heimatabend mit den Trachtenvereinen "D'Wiesenttaler aus Muggendorf, dem Heimat-und Trachtenverein Pegnitz, dem Trachtenverein Igensdorf und den Muggendorfer Wiesenttaler Musikanten geboten.

Danach spielen die Stadelhofener auf. Am Sonntag, 2. Oktober, findet ein Gottesdienst in der katholischen Kirche um 9 Uhr und in der evangelischen Laurentiuskirche um 9.30 Uhr statt. Es folgt der Frühschoppen mit Frankenmix. Um 13.40 Uhr startet der Festzug am Rotdornweg. Nach der Ankunft im Festzelt beginnt gegen 14.30 Uhr der Festnachmittag des BBV, den Wiesenttals Bürgermeister Helmut Taut (FWW) eröffnet. Der Zeitpunkt des abendlichen Kürbisfestes richtet nach dem Einbruch der Dämmerung. Das wird gegen 19 Uhr sein.Worte zum Erntedank spricht heuer Pater Flavian.

Nach dem Abbrennen des Erntefeuers bewegt sich der Kürbiszug durch den abendlichen Luftkurort. Nach dessen Rückkunft am Festplatz steigt ein großes Feuerwerk am Rathausvorplatz. Die Festkapelle am Sonntag sind in bewährter Weise die Juramusikanten aus Hohenmirsberg.