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Dampfbahnverein ist auf der Suche nach finanzieller Unterstützung


Autor: Thomas Weichert

Gößweinstein, Donnerstag, 23. Juni 2016

Die Bahnstrecke der Dampflok muss saniert werden. Gößweinstein wird sich aus einem bestimmten Grund nicht an der Finanzierung beteiligen.
Die Dampflok 64 491, wie sie mit Volldampf aus dem Bahnhof Gößweinstein ausfährt.  Archivbild: Stephan Schäff


Seit 35 Jahren ist die Museumsbahn, die zwischen Ebermannstadt und Behringersmühle vom Verein Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS) betrieben wird, ein fester Bestandteil der touristischen Infrastruktur in der Region.
Nun ist das Schienennetz dringend sanierungsbedürftig. Nach ersten Schätzungen kostet es 170 000 Euro, um es zu erneuern. Ein Betrag, den sich der Verein selbst nicht so einfach leisten kann. Daher beantragte der Vorsitzende des DFS, Johannes Füngers, beim Markt Gößweinstein einen Zuschuss in unbestimmter Höhe, da die Oberfrankenstiftung bereits 20 Prozent Förderung - also 34 000 Euro - zugesagt hatte.
Die Beschlussempfehlung der Marktverwaltung an den Rat war ablehnend.

Wie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) erklärte, könnte die Marktgemeinde Gößweinstein die Instandsetzung der Bahnstrecke zwischen Ebermannstadt und Behringersmühle nicht bezuschussen, da es sich dabei um eine freiwillige Leistung handle.


Stabilisierungshilfe in Gefahr

Einen Zuschuss für solche Maßnahme dürfe man nicht genehmigen, weil dadurch die Stabilisierungshilfe, die der Markt vom Freistaat bekommt, in Gefahr gebracht werden könnte. "Die Stabilisierungshilfe ist für uns sehr wichtig", sagte der Rathauschef.
Aus dem Bewilligungsbescheid der Oberfrankenstiftung geht hervor, dass deren Stiftungsrat erwartet, das sich auch der Landkreis Forchheim und die Gemeinden entlang der Bahntrasse der Museumsbahn an Sanierungskosten des Schienennetzes beteiligen.
Berhard Vogel (SPD) wollte wissen, wie sich die anderen Gemeinden entlang der Trasse entscheiden, die ebenfalls eine Stabilisierungshilfe bekommen. Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Für Jürgen Kränzlein (SPD) war der Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Ablehnung einer Kostenbeteiligung des Marktes zu kaltschnäuzig formuliert. Kränzlein war zwar auch der Ansicht, dass man kein Geld geben könne, er hob jedoch die große Bedeutung der Dampfbahn für die Region hervor und verweis auf das nachhaltige Engagement der Mitglieder des Dampfbahnvereins.


Bahnstrecke auf der Denkmalliste

Kränzlein wollte den Beschlussvorschlag dahingehend abgeändert haben. Dietmar Winkler (CSU) sprach sich für einen symbolischen Beitrag aus. Schließlich bezuschusse man auch andere freiwillige Leistungen. Einzig Winkler, für den als Behringersmühler die Dampfbahn sehr wichtig ist, stimmte dagegen, den Dampfbahnverein nicht finanziell zu unterstützen. Nach dem Schreiben von Füngers sei sein Verein allerdings auf einem guten Weg, dass die Bahnstrecke auf die Denkmalliste gesetzt werden könne.
Für die Entwicklung des Bahnhofsareals ist zudem eine Machbarkeitsstudie angedacht. Dazu hat bereits ein Gespräch mit Landrat Hermann Ulm (CSU) stattgefunden.
Zu Beginn der Sitzung informierte Zimmermann, dass der Markt dem Kapellenbauverein Hungenberg für die Außenrenovierung der Ortskapelle einen Zuschuss von 4000 Euro gewährt.
Ebenfalls 4000 Euro gibt es für die Dorfgemeinschaft Sachsendorf, die ebenfalls die Ortskapelle renovieren will. Neue Fenster und ein neues Dach für die Sachsendorfer Kapelle sind mit 6542 Euro veranschlagt.