Großübung im Kreis Forchheim: Katastrophenschutz probt den Ernstfall
Autor: Redaktion
Forchheim, Mittwoch, 19. November 2025
Im Landkreis Forchheim fand eine groß angelegte Katastrophenschutzübung statt. Über 100 Einsatzkräfte probten den Ernstfall.
Wochenlanger Starkregen, aufgeweichte Böden und ein Hang in Streitberg, der ins Rutschen gerät: Dieses Szenario war am Samstag, 15. November 2025, Ausgangspunkt einer groß angelegten Katastrophenschutzübung im Landkreis Forchheim.
Über 100 Einsatzkräfte aus Feuerwehren, Rettungsdiensten, dem Technischen Hilfswerk sowie des Landratsamtes mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz als übergeordnete administrative und dem Örtlichen Einsatzleiter als operative, taktische Leitung probten dabei das Zusammenspiel im Ernstfall.
Besonders erschwerend kam an diesem Tag hinzu, dass bereits zahlreiche Einsatzkräfte des BRKs bei der Großevakuierung in Nürnberg gebunden waren und sich somit nicht an der Übung beteiligen konnten. Auch im Ernstfall kann es zu derartigen Situationen kommen, die es dann zu kompensieren gilt. Gemeinsam mit dem ASB Forchheim/Gräfenberg und den Hilfskräften von Feuerwehr und THW konnten die Aufgaben jedoch erfolgreich abgebildet werden. In der Übungsannahme hatte sich oberhalb der Jugendherberge in Streitberg ein größerer Hang gelöst – mit der Gefahr weiterer Abrutsche. Die Lage spitzte sich schnell zu: Ein Teil der örtlichen Infrastruktur fiel aus, die Wasserversorgung war gestört.
Die Verantwortlichen entschieden daher, sowohl die Jugendherberge als auch ein benachbartes Sporthotel zu räumen. Insgesamt 127 Personen wurden aus dem Gefahrenbereich evakuiert, diese wurden von den Jugendfeuerwehren des Landkreises und der THW-Jugend gestellt.
Für die Bürger richteten die Einsatzkräfte im Streitberger Bürgerhaus einen sogenannten Leuchtturm ein – eine zentrale Anlaufstelle, die im Katastrophenfall Informationen, Wärme, Notstrom und Unterstützung bietet. Währenddessen arbeitete die Örtliche Einsatzleitung mit Hochdruck daran, das Lagebild laufend zu aktualisieren. Drohnen wurden eingesetzt, um den
instabilen Hang aus der Luft zu beurteilen. Das THW übernahm technische Sicherungsmaßnahmen und errichtete eine Verpflegungsstelle für Betroffene und Einsatzkräfte. In Weilersbach wurde parallel eine Betreuungsstelle mit Feldbetten aufgebaut, in der die evakuierten Jugendlichen und Gäste versorgt wurden.
Ziel der Übung war es, Abläufe zu überprüfen und die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen unter realitätsnahen Bedingungen zu trainieren. Der Landkreis Forchheim zeigt sich zufrieden: Die komplexe Großlage sei von allen Beteiligten "eng abgestimmt und professionell" bewältigt worden und weiteres Verbesserungspotential konnte aufgezeigt werden. Solche Übungen sind unverzichtbar, um im Ernstfall schnell und koordiniert reagieren zu können.
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.