CSU-Abgeordnete: B 470-Lückenschluss in den "vordringlichen Bedarf Plus"
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Freitag, 04. Dezember 2015
Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn, der Forchheimer Landtagsabgeordneter Michael Hofmann und der Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk (alle CSU) fordern in einer gemeinsamen Pressemitteilung, den Lückenschluss der B 470 in den "vordringlichen Bedarf Plus" des Bundesverkehrswegeplans 2015 aufzunehmen.
Ziel dieser Baumaßnahme sei es, die Bürger von Forchheim und der Nachbargemeinden vom enormen Verkehrsaufkommen auf der B 470 zu entlasten. Ebenso sei eine etwa 4,5 Kilometer lange Ortsumgehung von Ebermannstadt im Rahmen der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans 2015 zur Aufnahme in den neuen Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen angemeldet. Diese Projekte seien mittlerweile einer Plausibilitätsprüfung unterzogen worden.
Die Ortsumfahrung Forchheim-Ost sei schon allein aufgrund der Verkehrszahlen ein wichtiges Projekt. Zusammen mit den Ausweichstrecken seien von der Maßnahme Forchheim rund 35 000 Fahrzeuge betroffen. So viele Fahrzeuge quälen sich derzeit an den Häusern in den Ortschaften Forchheim und Gosberg entlang.
Die Abgeordneten erinnern daran: "Bis 2003 war die Ostspange bereits im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans enthalten." Der damals erteilte besondere naturschutzfachliche Planungsauftrag sei mittlerweile erfüllt. Auch die Unterstützung des Forchheimer Kreistags sei weiter vorhanden.
"Gemeinsam sind wir uns einig, dass eine zeitlich gestufte Umsetzung der weiteren Umfahrungen entlang der B470 - auch angesichts der finanziellen Dimensionen - einkalkuliert werden muss." Ohne die Ortsumfahrung Ebermannstadt bliebe die B 470 unvollendet, was nicht im Sinne des Baulastträgers sein könne, so die Abgeordneten. Daher fordern Silberhorn Koschyk und Hofmann, die Ortsumfahrung Ebermannstadt unabhängig vom Zeitpunkt der finanziellen Machbarkeit in den vordringlichen Bedarf aufzunehmen, damit Untersuchungen für die Machbarkeit eines Tunnelbaus durchgeführt werden können.
Die Einstufung der Ortsumgehung Ebermannstadt im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen in einer prioritären Dringlichkeitsstufe ist nämlich Voraussetzung, dass die Bayerische Straßenbauverwaltung Projektplanungen einleiten kann. "Im Bundesverkehrswegeplans 2015 sollte daher auch die Ortsumgehung Ebermannstadt unbedingt als prioritärer Bedarf eingestuft werden", fordern die CSU-Abgeordneten.
BN: Umgehung streichen
Christian Kiehr, Vorsitzender der Ortsgruppe Ebermannstadt des Bund Naturschutz (BN) erinnert daran, dass es zwei Jahrzehnte gedauert habe, bis das Staatliche Bauamt Bamberg die aktuelle Umgehungsvariante "aus dem Hut zauberte". Nach der jüngsten Vorstellung der detaillierten Verkehrszählung, die der Stadt nur eine Verkehrsentlastung von 30 Prozent attestiert, bleibe den Verkehrspolitikern aber gar nichts anderes übrig, als die Umgehung aus dem
Bundesverkehrswegeplan 2015 zu streichen. Dasselbe gelte für die "große Lösung" der Ostspange. Gosberg und Reuth bräuchten eine Entlastung, aber nicht mit einem vierspurigen Neubau.Kiehr setzt auf Selbstverantwortung. "Jeder einzelne von uns muss erkennen, dass sein Verhalten etwas bewirken kann, um Anwohner vom Verkehr zu entlasten. Polemik, Poltern und Plakate auf der grünen Wiese bringen uns nicht weiter", so der BN-Ortsvorsitzende.