Corona-Krise: Wie es mit den Kraftstoff- und Heizölpreisen weitergeht
Autor: Rebecca Vogt
Forchheim, Montag, 11. Mai 2020
Die Corona-Krise hat für einen Preissturz beim Rohöl gesorgt. Das wirkt sich auch auf die Kraftstoffpreise an Tankstellen und beim Heizöl aus. Experten erklären, ob bereits wieder eine Trendwende in Sicht ist.
Im Zuge der Corona-Krise ist der Ölpreis auf einen historischen Tiefstand gesunken. Ende April sah es, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, am Ölmarkt so schlecht aus, dass erstmals überhaupt der Preis für einen Terminkontrakt auf das US-Öl WTI in den negativen Bereich fiel. Das heißt: Anbieter zahlten Käufern Geld für die Abnahme. Das Ereignis ist die Folge eines beispiellosen Nachfrageeinbruchs aufgrund der Corona-Pandemie - und eines viel zu hohen Rohölangebots bei immer knapperer globaler Lagerkapazität.
Auch im Raum Forchheim hat sich das niedrige Ölpreisniveau bemerkbar gemacht. Etwa an den Tankstellen. "Der günstigste Preis für Dieselkraftstoff an unserer Jet-Tankstelle in Forchheim lag bei 0,979 Euro", berichtet Niels Wick, Pressereferent bei Jet. Die aktuellen Rohöl- und Einstandskosten machten durchschnittliche Kraftstoffpreise möglich, die sich auf dem niedrigsten Stand seit 2016 bewegen.
Umsätze an den Tankstellen: Regionale Unterschiede
"Generell gilt, dass die Nachfrage an unseren Tankstellen von verschiedenen Faktoren abhängig ist", erklärt Wick. "Neben der durch Corona bedingten Situation haben auch die Lage, das Wettbewerbsumfeld und die Öffnungszeiten entscheidenden Einfluss auf den Umsatz einzelner Stationen."
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Auch Detlef Brandenburg, Pressesprecher bei Aral, erklärt, dass die Situation an den Tankstellen je nach Region und Kundenstruktur unterschiedlich zu bewerten sei. Einzelne Berufsgruppen seien ja zum Beispiel auch während der Ausgangsbeschränkungen unterwegs gewesen. Für eine Tankstelle, die von diesen Berufsgruppen ohnehin regelmäßig aufgesucht wird, hätten sich also weniger Nachteile ergeben als andernorts.
Der niedrige Ölpreis habe nicht kompensieren können, was den Tankstellenbetreibern an Nachfrage verloren gegangen sei. Im Aral-Netz habe es Einschränkungen bei den Öffnungszeiten, aber keine Schließungen von Tankstellen gegeben. "Das ist schon mal ein Punkt während der ganzen Zeit", sagt Brandenburg.
Corona-Lockerungen: Verkehr nimmt wieder zu
Inzwischen habe mit den bundesweiten Lockerungen auch der Verkehr wieder zugenommen. Sodass die Aral-Tankstellen im Bundesschnitt auch wieder mehr Absätze verzeichnen, wie Brandenburg berichtet. Was die zukünftige Entwicklung angeht, ist er vorsichtig optimistisch. "Es ist eine erfreuliche Entwicklung. Wir hoffen, dass das Gröbste vorüber ist und keine Rückschläge mehr kommen." Mit Sicherheit könne man das aber natürlich leider nicht sagen, schränkt Brandenburg ein.